Hattingen. Die 15-jährige Carolin Krampe aus der Südstadt macht ein Austauschjahr. So bekam die Schülerin aus Hattingen das Stipendium in den USA.
„Nach der Schule bin ich ins Auto meiner Mutter gestiegen und sie meinte zu mir, dass ich ab dem 7. August weg bin. Ich fragte sie nur warum. Sie antwortete, dass ich das Stipendium bekommen habe. Daraufhin haben wir vor Freude geschrien.“ Carolin Krampe aus Hattingen wird als Austauschschülerin im Rahmen des Parlamentarischen Partnerschafts-Programms in die Vereinigten Staaten von Amerika reisen.
Von Hattingen geht es nach Washington
Am 7. August fliegt die Schülerin von der Gesamtschule Hattingen zuerst nach Washington. Nach einer Übernachtung in der amerikanischen Hauptstadt geht es für sie weiter zum eigentlichen Ziel ihres Abenteuers – nach Kirksville in den US-Bundesstaat Missouri.
Über das Parlamentarische-Patenschafts-Programm
Das Parlamentarische-Patenschafts-Programm ist ein gemeinsames Programm des Deutschen Bundestages und des US-Kongresses. Im September 1983 vereinbarten beide Seiten diesen Jugendaustausch für Schüler und junge Berufstätige anlässlich des 300. Jahrestags der ersten deutschen Einwanderung nach Amerika.
In diesem Stipendium enthalten sind sowohl Reise- und Programmkosten als auch Versicherungskosten. Bewerbungen für das Parlamentarische-Patenschafts-Programm 2020/21 sind noch bis Freitag, 13. September 2019, möglich.
Informationen gibt es auf www.bundestag.de/ppp.
Die 15-Jährige verlässt für zehn Monate ihre Familie in der Südstadt. „Ich möchte in dieser Zeit ein anderes Land mit einer anderen Kultur kennenlernen. Außerdem will ich mein Englisch verbessern“, begründet sie ihr Vorhaben hinter dem Jahr in der Ferne.
Carolin erzählt, dass ihre Noten in der Schule in Englisch im Zweier-Bereich liegen. Sie wird zum ersten Mal in Amerika zu Gast sein: „Ich freue mich vor allem darauf, den Spirit in der High School zu erleben.“
Kontakt mit Austauschfamilie über Skype und E-Mail
Es habe auch schon per E-Mail und Skype Kontakt zwischen ihr und ihrer amerikanischen Gastfamilie gegeben: „Wir haben uns gegenseitig vorgestellt und die Familie hat mich zum Beispiel gefragt, was ich in meiner Freizeit mache. Sie haben geschrieben, dass sie oft in die Kirche gehen.“ Das freut Carolin umso mehr, denn sie engagiert sich in Hattingen in der evangelischen Johannes-Gemeinde.
Vor der ersten gemeinsamen Videokonferenz mit den Amerikanern habe sie ein wenig Angst gehabt, dass ihre Sprachkenntnisse nicht gut genug sind. „Die Gasteltern haben mir allerdings direkt ein Lob für mein Englisch ausgesprochen“, verrät die Jugendliche.
Bewerbung für das Stipendium beim Verein Experiment
Für dieses Stipendium hat sie sich für den Ennepe-Ruhr-Kreis beim Verein Experiment beworben, der Auslandsaufenthalte für Schüler und Schülerinnen anbietet. Der Verein, erklärt Leonie Duffek, die ehrenamtlich bei Experiment arbeitet, führt danach mit den Bewerbern Einzelgespräche und schlägt dem Paten des Wahlkreises zwei bis drei Kandidaten vor.
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Für Hattingen ist Bundestagsabgeordneter Ralf Kapschack der Pate. „Er hat am Ende das letzte Wort und entscheidet, wer den Zuschlag für das Auslandsjahr erhält“, betont die 23-Jährige.
Lernen, auf eigenen Beinen zu stehen
Anfangs hätten sie ihre Klassenkameraden für ihren Plan belächelt, sagt Carolin, „aber jetzt freuen sich alle für mich“. Selbstständiger zu werden, das erhofft sie sich von diesem Trip: „Ich denke schon, dass man da lernt auf einigen Beinen zu stehen und bestimmte Dinge selbst zu regeln.“ Besonders vermissen werde Carolin ihre Oma, bei der sie oft zum Essen zu Besuch ist.
Die Vorbereitungen für den Ausflug über den Atlantik sind derzeit auch in vollem Gange. „Zuhause habe ich einen ganz langen Zettel, was alles mit oder noch erledigt werden muss“, sagt sie. Wenn damit alles reibungslos funktioniert, stehen zehn Monaten in den Staaten nichts mehr im Weg.