Hattingen . Wie heute die Kinder, bauten einst die Eltern Buden beim Ferienprogramm in Hattingen. Vieles ist gleich geblieben, einiges hat sich verändert.
Die „Fridays for Future“-Bewegung ist auch in Oberstüter auf den Abenteuerspielplatz angekommen. Spätestens nach der Aufführung zum Tag der offenen Tür wurde das deutlich. Außerdem zeigte sich, dass der Abenteuerspielplatz bereits Generationen begeistern konnte.
Justin (12) moderierte den Nachmittag für die Eltern und appellierte gemeinsam mit den anderen Kindern: „Baut keine Steingärten, pflanzt Bäume und Blumen.“ Passend dazu hatten einige Kinder den Bienentanz einstudiert und eine weitere Gruppe Turnübungen gezeigt.
Übernachtung und Nachtwanderung
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Für Noah Timm (11) gingen mit der Aufführung zwei spannende Wochen zu Ende. Er war zum vierten Mal beim Abenteuerspielplatz. „Es hat wieder viel Spaß gemacht.“ Auch sein Vater hat in seiner Kindheit schon Buden gebaut, allerdings am Zippe. „Der erste Tag war immer zum Kennenlernen“, so Maximilian Timm (34). Damit meint er das Vertrautwerden mit den Werkzeugen. „Die Betreuer waren immer super und haben uns toll unterstützt. Ich habe mich immer sicher gefühlt.“
Für Timm war immer „ein absoluter Höhepunkt“ in der letzten Woche, am letzten Tag auch in der Hütte übernachten zu dürfen. „Besonders wichtig war die Nachtwanderung. Die musste sein.“ Mit Planen wurden die aufwendig gezimmerten Hütten sogar regenfest gemacht.
Früher Budenbauerin, heute Betreuerin
„Damals ging das noch mit dem Übernachten“. Heute, weiß Lisa Vavra, die den Ferienspaß organisiert, ist das leider nicht mehr möglich. Sicherheitsauflagen erlauben es nicht mehr.
Die 31-Jährige war als Kind auch beim Abenteuerspielplatz. „Man war den ganzen Tag draußen, das war einfach toll“, meint die Mitarbeiterin der Jugendförderung der Stadt. Auch Annika Igla, heute Betreuerin auf dem Abenteuerspielplatz, war als Kind selbst dort und mochte „das autonome Werkeln“ besonders.
Seifenkistenrennen auf der Heggerstraße
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Noahs Vater erinnert sich zudem gern an das Bauen von Seifenkisten. „Mit denen durften wir dann beim Rennen die Heggerstraße runterfahren“, schwärmt der 34-Jährige.
Die Kinder waren damals wie heute mächtig stolz, wenn die Hütten fertig waren. Die Kinder aus diesem Sommer wollen nun auch den Nachhaltigkeitsgedanken in ihre Familien tragen. „Ich sag meiner Mama schon, dass sie lieber das Tageslicht statt eine Glühbirne nutzen soll. Oder, dass man Aufladekabel nicht einfach in der Steckdose stecken lassen sollte. Und Wassersparen ist natürlich auch wichtig“, sagt Noah.