Gießen heißt es dieser Tage fast täglich bei den Kleingärtnern in Hattingen. Ein Kleingärtner sagt, warum es besser ist, abends zu gießen.
Die Möhren leiden im Garten von Rainer Misch. Er ist Vorsitzender des Kleingartenvereins KgV Hattingen, Im Vogelsang. Das warme Wetter ohne Regen bedeutet für ihn: gießen, gießen, gießen. „Zur Zeit gießen wir fast täglich wegen der Hitze. Würden wir das nicht machen, wäre alles hinüber“, erklärt der 66-Jährige. 15 Hobbygärtner zählen zum KgV Hattingen. Und sie erfahren eben: Das Wasser verdunstet ruckzuck. „Zum Glück sind wir ja anders als die Landwirte nicht auf die Ernte angewiesen, sondern machen das aus Lust und Freude“, gibt Misch zu bedenken.
Ohne Gießen würde alles verkümmern
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Denn er beobachtet schon, dass so manches im Garten trotz des Gießens und der Pflege verkümmert. „Die Möhren zum Beispiel wachsen in diesem Jahr einfach nicht.“ Das gilt auch für Kohlrabi. Und die Kartoffeln sind „winzig klein“. Bei Beeren und Kirschen hingegen sähe es gut aus. Bislang trage auch der Apfelbaum gut. „Aber ob es reicht zu gießen oder ob der Baum dann doch die Äpfel abwirft, das wird man sehen.“ Südlage haben die Gärten. Bei „über 30 Grad Celsius hält man es im Garten kaum noch aus.“ Mischs Tipp fürs Gießen: „Wer kann, der sollte möglichst frühmorgens gießen. Denn abends müssen auch die Pflanzen zur Ruhe kommen – im Grunde wie wir Menschen.“
Apfelbaum trägt überdurchschnittlich gut
Überdurchschnittlich gut trägt der Apfelbaum von Dieter Burbulla, dem Vorsitzenden des Kleingartenvereins KGV Salzweg am Salzweg. Gurken, Salat und Erdbeeren seien auch gut gediehen. Und es gebe viele Kirschen. „Wir gießen hier regelmäßig, fast täglich“, sagt er. Zwar gebe es in jedem der 49 Gärten eine Regentonne. Aber wenn kein Regen fällt, ist eben auch so eine Tonne schnell leer. Bei 30 Grad Celsius sei die Arbeit im Garten eh mühsam. Burbulla lobt, dass sich die Kleingärtner gegenseitig helfen. Ist beispielsweise einer im Urlaub, gießt der Nachbar für ihn mit.
Jemand, der den Kleingärtnern sonst Kummer bereitet und so manches Pflänzchen verschnabbuliert, lässt sich allerdings in diesem Jahr angesichts der Trockenheit so gut wie gar nicht blicken: die Schnecke.