Hattingen. Neue Ausstellung im Alten Rathaus: Der Kunstverein Hattingen zeigt Fabelwesen der Künstlerin Kira Kotliar. Die können fliegen und tanzen.

Sommerlich. Leicht. Phantasievoll. Das verspricht der Kunstverein Hattingen für seine neue Ausstellung in der Galerie des Alten Rathauses. Vernissage­ zur Schau „Garten des Leichtsinns“ von der Künstlerin Kira Kotliar ist am kommenden Sonntag, 7. Juli, um 17 Uhr.

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„Kira Kotliar zaubert bunt und leicht mit Papier, Leim und Farbe ihre fliegenden und tanzenden Fabelwesen, die ihre Herkunft aus Volkskunst, Märchen und Bilderbüchern nicht verleugnen können, sich aber in zeitgenössisch moderne Kunstwerke verwandeln“, erklärt Christiane Nicolai, Vorsitzende des Kunstvereins im Vorfeld der Aus­stellung.

Kira Kotliar ist „geboren im verschneiten Winter“ in St. Petersburg

Kira Kotliar stammt aus St. Petersburg, „geboren im verschneiten Winter“, wie sie es auf ihrer Internetseite darstellt. An der Kunsthochschule für Theater, Musik und Film wird sie zur Bühnenbildnerin ausgebildet. Ihr Sohn wird in New York geboren, ihr Leben ist inzwischen in Hamburg angesiedelt. Sie hat ihr Atelier im Haus für Kunst und Handwerk „Koppel 66“, ihre Figuren stehen landauf, landab in Schaufenstern.

Eins der Fabelwesen der Künstlerin Kira Kotliar, die in Hattingen ausgestellt werden.
Eins der Fabelwesen der Künstlerin Kira Kotliar, die in Hattingen ausgestellt werden. © KVH | KK

„Engel wohnen im Himmel, und da sie leicht herunterfallen, müssen sie stets angebunden sein“, wird Kira Kotliar vom Kunstverein zitiert. „Die Ambivalenz wird deutlich“, so Christiane Nicolai. „Einerseits setzen ihre Kreaturen ein fröhlich-unbeschwertes Zeichen. Sie stürmen auf geblümten Rössern dahin, reiten auf Tigern, Elefanten und Delfinen. Die Schwerelosigkeit dieser bunten Gesellschaft hängt aber doch immer am seidenen Fädchen – das darf man auch doppelsinnig betrachten.“

Einfluss von Marc Chagall der russischen Avantgarde der 1920er-Jahre

In der Hamburger Szene und ihrem Magazin wird der Einfluss von Marc Chagall der russischen Avantgarde der 1920er-Jahre bei Kotliars Arbeiten betont. Das Internetportal Kultur-Port fragte sie nach dem gemeinsamen Nenner ihrer phantastischen Geschöpfe, Tiere und Tiermenschen – und sie antwortete: „Mein Thema ist die Seele. Wir sind heutzutage so materiell eingestellt, dass wir mitunter vergessen, dass es noch etwas mehr als die profane Welt gibt“. Was die Künstlerin zudem klar formuliert, ist „der Wunsch nach mehr“. Details nennt sie keine.

Das erste Mehr ist nun die Ausstellung beim Kunstverein, der zuletzt zum Jahreswechsel mit der Werkschau des Hattinger Comic-Künstlers Jamiri (Jan-Michael Richter) für Aufsehen gesorgt hat.

>>> Info: Vernissage, Dauer der Ausstellung und Öffnungszeiten

Die Ausstellung „Garten des Leichtsinns“ von Künstlerin Kira Kotliar wird am kommenden Sonntag, 7. Juli, um 17 Uhr, in der Galerie des Alten Rathauses eröffnet. Kunsthistoriker Ulrich Marquardt übernimmt die Einführung. Der Eintritt ist frei, die Ausstellung ist anschließend bis zum 8. September zu sehen. Öffnungszeiten der Galerie: Donnerstag und Freitag, 15 bis 18 Uhr, Samstag und Sonntag 14 bis 19 Uhr.