Hattingen. . Eine Integrationshelferin entdeckte den Brand der Solaranlage auf dem Dach der Realschule in Hattingen. Die Löscharbeiten waren schwierig.
„Ich habe einen Schüler beaufsichtigt und auf einmal habe ich Rauch über dem Dach gesehen. Es roch auch irgendwie gummiartig“, berichtet die Integrationshelferin der Realschule Grünstraße Heidemarie Osthoff. Der Rauch kam von der Solaranlage auf dem Flachdach der Schule.
Die Feuerwehr muss erst auf die Spezialfirma warten
Um kurz nach 10 Uhr habe sie den Brand bemerkt und sofort die Schulleitung darüber informiert. Schulleiter Jürgen Ernst zögerte daraufhin nicht lange und alarmierte die Feuerwehr. Mit 60 Einsatzkräften und der Drehleiter rückten die Helfer an. Das Schulgebäude war da bereits vollständig evakuiert.
Die Feuerwehrleute konnten den Brand allerdings zuerst nur unter Kontrolle halten. Sie mussten warten bis eine Spezialfirma die Module der Photovoltaik-Anlage abklemmt. Denn, so Feuerwehrsprecher Jens Herkströter: „Die Solaranlage produziert ja weiter Strom. Das ist das Problem.“ Erst als die Anlage vom Netz getrennt wurde, konnte die Feuerwehr den Brand löschen. Für die Dauer des Einsatzes war die Durchfahrt der Grünstraße gesperrt.
Das macht den Einsatz bei Solaranlagen so gefährlich
Löschen Rettungskräfte beispielsweise in einem Raum ein Feuer kann durch das Löschwasser und stromführende Bauteile der Solaranlage ein Stromschlag entstehen. Aber auch das Löschwasser selbst kann unter Strom stehen.
Deshalb sei es für die Feuerwehr immer sicherer, wenn eine Spezialfirma die Anlage vom Netz nimmt, erklärt Jens Herkströter. Es gebe auch regelmäßig Seminare, in denen die Helfer auf die Gefahren von Photovoltaik-Anlagen hingewiesen werden.
Die Schüler haben früher Feierabend
Unterricht gab es für die Schüler nicht mehr – sie konnten sich auf den Heimweg machen während das Lehrerkollegium auf der gegenüberliegenden Straßenseite die Arbeiten der Feuerwehr beobachtete. Schulleiter Jürgen Ernst lobte die Schüler für ihre Reaktion in dieser Situation: „Die Evakuierung hat sehr gut funktioniert. Alle haben sich vorbildlich verhalten. Da macht sich das ständige Üben dieser Szenarien eben bezahlt.“
Mitgeholfen bei der Räumung der Schule hat auch Gerke Sedat. Er ist Teil des Kriseninterventionsteams der Realschule, das sich um alles kümmert, was nicht mit der täglichen Routine zu tun hat. Er nahm eine Art Vermittlerrolle ein und hielt den Kontakt zu den Rettungskräften.
Die Evakuierung verläuft vorbildlich
In diesem Dialog sei relativ schnell die Entscheidung getroffen worden, dass die Schüler nicht mehr zurück in den Unterricht müssen, erzählt er: „Das endgültige Okay gibt aber der Schulleiter.“ Sedat habe zudem vorgeschlagen die Schüler im Klassenverbund auf dem Platz vor der Sparkasse zu versammeln, damit sie der Feuerwehr bei der Brandbekämpfung nicht im Weg stehen und aus dem Rauch rauskommen.
„Man hat gemerkt, dass die Aufregung steigt, als klar war, dass es nicht nur ein Probealarm ist“, schildert Karina Scholten die ersten Momente der Evakuierung. Die Lehrerin, die gerade in der siebten Klasse unterrichtete, war ebenfalls vom Verhalten ihrer Schüler angetan: „Sie haben sich schnell aufgestellt zum Durchzählen und dann ging es auch schon zum Sammelplatz.“
Module der Solaranlage und Dach beschädigt
Die Feuerwehr übergab nach einer abschließenden Überprüfung das Gebäude wieder an die Schulleitung. „Einzelne Module der Solaranlage wurden beschädigt und auch das Dach wurde durch die Löscharbeiten etwas in Mitleidenschaft gezogen“, sagt Jens Herkströter. Brandermittler der Polizei suchen nun nach der Ursache für das Feuer.
Brand auf dem Dach