Hattingen. Zu selten reservieren Bürger für die Beantragung oder Abholung eines Ausweises einen Termin online. Dabei können sie so Wartezeiten vermeiden.

Der Stoßseufzer von Angelika Beinroth, Leiterin des Bürgerbüros, ist unüberhörbar. „Wenn sich doch viel mehr Menschen online einen Termin geben lassen würden, dann müssten viele gar nicht lange warten“, sagt sie. Aber merkwürdigerweise wird das Angebot noch sehr wenig genutzt.

So kommt es dann zu unnötig lange Wartezeiten, die man problemlos verhindern könnte. Denn der Online-Service ist gut ausgebaut. Man kann ein Wunschdatum eingeben, eine Uhrzeit und den Bereich anklicken, um den es geht. „Dann bekommt man eine Bestätigung der Terminreservierung und eine Nummer und kann seine Anliegen zum gewünschten Zeitpunkt ganz bequem ohne großen Zeitverlust erledigen“, erklärt die Leiterin.

Vor den Ferien kommen viele und wollen im Hattinger Bürgerbüro einen Pass oder Ausweis beantragen

Gerade jetzt sei das von großem Vorteil, denn am starken Publikumsaufkommen merke man, dass es auf die Ferienzeit zugeht. Vor allem Personalausweise und Reisepässe kämen zurzeit täglich stapelweise aus Berlin zurück. Genauso viele würden neue Dokumente ja auch beantragen. „Es boomt zurzeit in dem Bereich. Zwischen 20 und 30 Ausweise kommen täglich aus der Landeshauptstadt.“

Für schnelle Pässe muss man tiefer in die Tasche greifen

Die Anfertigungen von Personalausweisen und Pässen kostet den Antragsteller Geld. Zehn Jahre sind die Ausweise und Pässe dann gültig. Der Personalausweis kostet 28,80 Euro, ein neuer Reisepass schlägt mittlerweile mit 60 Euro zu Buche.

Ungefähr vier Wochen dauert es, bis die neuen Dokumente aus Berlin eintreffen. Wer plötzlich ins Ausland will oder muss und einen Express-Reisepass benötigt, muss tiefer in die Tasche greifen: Mit 114 Euro ist man für die schnelle Ausstellung dabei.

Direkt nach Pfingsten sei es rappelvoll gewesen, weil der Montag als Arbeitstag ausfiel. „Den meisten Bürgern fällt erst kurz vor den Ferien ein, dass sie zum Beispiel für die Kinder einen Kinderreisepass benötigen. Damit er ausgestellt werden kann, muss natürlich das Kind zum Bürgeramt mitgebracht werden“, erklärt Angelika Beinroth vom Bürgerbüro. Da sei es allemal besser, wenn man einen Termin habe.

Die Terminreservierung im Internet ist mit wenigen Klicks erledigt

Ob es die An- oder Abmeldung eines Wohnsitzes ist, ob es um einen Aufenthaltstitel für ausländische Bürger geht, um die Beantragung eines Führungszeugnisses, Meldebescheinigungen oder Führerscheinangelegenheiten unterschiedlichster Art, immer kann man sich einen Termin per Klick bestätigen lassen.

Geht man online auf das entsprechende Feld, was man bearbeitet haben möchte, zum Beispiel „Beantragung Kinderreisepass“ wird ein Feld sichtbar, indem genau beschrieben ist, was man mitbringen muss, um reibungslos den Ausweis beantragen zu können.

Nur die neuen Führerscheine werden direkt an die Bürger geschickt

Eine Neuerung hat es gegeben: Da nach und nach die alten, grauen Führerscheine durch neue ersetzt werden müssen, verschickt die Bundesdruckerei in Berlin die fertigen Ausweise direkt an die Bürger. „Sie müssen das zwar bezahlen, aber nicht mehr abholen und sparen sich somit den Weg zu uns.“

Angelika Beinroth weist darauf hin, dass man für das Abholen der gelben Wertstoffsäcke keine Wartemarke ziehen muss. Da kann man sich bei einem Mitarbeiter oder einer Mitarbeiterin melden, den Gutschein der Firma AGR/DAR, der mit der Post zugesandt wurde, abgeben und erhält die Säcke. Außerdem bekomme man die gelben Säcke auch in der Telefonzentrale des Rathauses. „Da kann man einfach hingehen und sich die Säcke abholen. Ohne Wartezeit.“ Inzwischen können übrigens einige Dienstleistungen via Internet erledigt werden.