Hattingen. Der Storchengang hilft auf dem Weg zu gesunden Beinen. Der Hattinger Kneipp-Verein gibt Tipps gegen Krampfadern, dicke Knöchel und Besenreiser.
Wer schöne Beine will, sollte sie gesund halten. Denn Krampfadern, dicke Knöchel und Besenreiser sehen nicht nur unschön aus, sie sind auch ein Zeichen dafür, dass eventuell etwas nicht stimmt. Um die Beingesundheit und das Wohlbefinden insgesamt zu fördern, helfen Kneipp-Anwendungen: Wassertreten im Storchengang oder Wechselduschen. Zurück gehen diese Verfahren auf Pfarrer Sebastian Kneipp, der selbst seine Tuberkulose-Erkrankung therapierte, indem er täglich in der kalten Donau badete. Daraus entwickelte er dann ein ganzheitliches Gesundheitskonzept.
Die Beine nicht abtrocknen, das Wasser nur abstreifen
Der Hattinger Heinz Brincker ist Vorsitzender des örtlichen Kneipp-Vereins und kennt sich bestens aus. Das populäre Wassertreten könne man auch zu Hause in der heimischen Badewanne machen. „Das kalte Wasser sollte etwa bis kurz unterhalb des Knies reichen. Und dann muss man immer abwechselnd ein Bein aus dem Wasser heben und wieder eintauchen“, erklärt er.
So entsteht der charakteristische Storchengang. 18 bis 20 Grad Celsius seien als Temperatur ideal, heißt es auf der Website des Kneipp-Bundes des Landesverbands NRW. Ganz wichtig sei es, die Beine danach nicht abzutrocknen, „nur mit den Händen abstreifen“, so der Hattinger. Die Prozedur sollte nicht länger als zwei Minuten dauern – sonst gibt es Krämpfe oder eine Blasenentzündung.
Wie die Durchblutung angeregt wird
Der Kreislauf wird durch die gezielten Kältereize gestärkt und die Durchblutung in den Beinen angeregt. „Es fördert auch wunderbar das Einschlafen“, weiß Brincker.
Ein weiterer Tipp nach Kneipp ist das Barfußlaufen. Das könne man schön ans Wassertreten anschließen. „Über eine Wiese mit den blanken Füßen laufen, ist eine Wohltat.“
Über Kies, Steine, Sand und Erde
Überall dort, wo so genannte „Barfußpfade“ angeboten werden, nutzt der Kneipp-Fan die Gelegenheit. Abwechselnd geht es über Kies, Steine, Sand, Erde, Holz, Gras – wie eine Fußreflexzonenmassage sei das und fördere die Durchblutung. In Hattingen gebe es die Pfade leider nicht, wohl aber schöne Stellen, um die Schuhe einfach mal auszuziehen und den Boden zu erfühlen. An der Augustastraße bei der Geschäftsstelle der Diakonie befindet sich unterhalb eine schöne Wiese, die zum Barfußlaufen einlädt. Oder auch an der Ruhr, beim Landgasthaus Grum, über die Ruhrwiesen zu gehen, sei eine Möglichkeit.
Für daheim empfiehlt Brincker tägliche Knie- und Beingüsse, um Krampfadern vorzubeugen.