Hattingen. 4625 Mal haben Kunden 2018 Rat bei der Verbraucherzentrale des EN-Kreises gesucht. Oft ging es ums Handy. Vor allem Shops beraten schlecht.
Probleme mit dem Mobilfunkanbieter, überhöhte Inkasso-Forderungen oder Verunsicherung über die neue Datenschutzgrundverordnung – zu diesen Themen suchten Verbraucher im vergangenen Jahr am häufigsten Rat und Unterstützung bei der Verbraucherzentrale.
„Telekommunikation ist einfach immer wieder Thema. Dabei gibt es viele Fallstricke“, sagt Alexandra Kopetzki, Leiterin der Beratungsstelle des Ennepe-Ruhr-Kreises in Witten. Insgesamt 4625 Anfragen von Verbrauchern gingen dort im vergangenen Jahr ein. Jedes vierte Anliegen drehte sich um das Thema Handy und Internet.
Aus einem Vertrag werden schnell zwei
„Wir haben festgestellt, dass gerade Vertragsabschlüsse in Shops problematisch sind“, so Kopetzki. Oft werde dort im Beratungsgespräch mehr versprochen, als der abgeschlossene Vertrag dann hält. „Wir haben auch häufig Verbraucher hier, die eigentlich nur ihren Vertrag verlängern wollten und am Ende, ohne es zu wissen, mit zwei Verträgen den Laden verlassen haben – einem neuen und dem alten“, berichtet die Verbraucherberaterin.
Eigentlich sind Anbieter von Mobilfunkverträgen seit Mitte 2017 verpflichtet, ihren möglichen Kunden die wichtigsten Fakten wie etwa Vertragslaufzeit oder Tarif-Optionen in einem sogenannten Produktinformationsblatt übersichtlich zur Verfügung zu stellen. „Wir haben undercover einen Marktcheck gemacht. Und in keinem der Läden hier in der Umgebung gab es diese Blätter“, sagt die Verbraucherschützerin.
Fünf Mobilfunkverträge untergejubelt
Das kurioseste Beispiel der letzten Zeit: Einer Dame mittleren Alters mit geringen Deutschkenntnissen wurden insgesamt fünf Mobilfunkverträge untergejubelt. „Einmal wollte die Frau im Anbieter-Shop nur ihre letzte Monatsrechnung in bar begleichen. Sie sollte dann die Einzahlung mit ihrer Unterschrift quittieren“, erzählt Beraterin Nadine Schröer. „Aber sie hat an diesem Tag zwei neue Verträge abgeschlossen.“ Nach monatelangem Verhandeln habe man schließlich eine Lösung für die Frau gefunden.
Allgemein seien die Beratungen der Verbraucherzentrale komplexer geworden, sagt Alexandra Kopetzki. Ein Anruf oder eine Mail reichten oft nicht mehr aus. Oft münde eine Beratung in eine Rechtsvertretung. In einem solchen Fall vertritt die Verbraucherzentrale mit einer Vollmacht den Ratsuchenden schriftlich gegenüber dem Unternehmen.
>>> Kontakt zur Verbraucherzentrale im EN-Kreis
Die für Hattingen zuständige Beratungsstelle der Verbraucherzentrale befindet sich in Witten an der Bergerstraße 35 am Bahnhof,
02302/ 28 28 1-01
. Die Öffnungszeiten sind: Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag jeweils von 8.30 bis 13 Uhr, am Montag zusätzlich in der Zeit von 14 bis 17 Uhr, am Donnerstag zusätzlich zwischen 14 und 18 Uhr.
Die Nebenstelle an der Voerder Straße 78 in Ennepetal ist auf Energieberatung spezialisiert und nur nach Terminvereinbarung an jedem dritten Montag im Monat von 15 bis 17.30 Uhr geöffnet. Kontakt ebenfalls über Rufnummer
02302/ 28 28 1- 01