Hattingen. Die Sportfreunde Niederwenigern steigen als erster Verein aus Hattingen in die Fußball-Oberliga auf. Jetzt sind sie ein großer Werbefaktor.
Theo Haske schwärmt: „Das ist ein Traum, eine Sensation“, sagt der Wennische Ortsbürgermeister. Seine Sportfreunde Niederwenigern sind am Sonntag als erster Hattinger Verein in die Fußball-Oberliga aufgestiegen. „Das macht die ganze Stadt stolz“, so Bürgermeister Dirk Glaser.
Der eigene 5:0-Triumph über Spitzenreiter FC Kray sowie die parallele 1:5-Pleite des Konkurrenten Sterkrade-Nord in Duisburg ließen bei den rund 500 Anhängern die Tränen fließen. Auch Theo Haske kullerte die eine oder andere Freudenträne aus den Augen, wie er am Tag nach dem großen Erfolg der WAZ erzählt. „Wer hätte damit gerechnet, als Jürgen Margref vor 15 Jahren als Trainer angefangen hat? Bei allem Optimismus – keiner!“
Sportfreunde jetzt ein großer Werbefaktor
„Fußball ist nach wie vor Volkssport Nummer 1, deshalb sind die Sportfreunde Niederwenigern jetzt ein großer Werbefaktor für die ganze Stadt“, meint Georg Hartmann, Geschäftsführer des Stadtmarketingvereins. Überregional werden Fußball-Oberligisten wahrgenommen, die TSG aus der Nachbarstadt Sprockhövel ist ein gutes Beispiel. „Natürlich ist es schön, wenn die Menschen jetzt nach Niederwenigern suchen und dann auf Hattingen stoßen“, meint Dirk Glaser.
Am Vormittag hatte der Bürgermeister bei seiner Rundreise durch die Wahllokale noch einen der Wennischen Spieler getroffen. „Ich habe ihm viel Glück gewünscht – hat offenbar geholfen.“
Kontinuierliche Arbeit des Vereinsvorstands
Theo Haske, der seit inzwischen 70 Jahren Mitglied und auch Ehrenvorsitzender der Sportfreunde ist, lobt vor allem die kontinuierliche Arbeit des Vereinsvorstands. „Sie haben den Verein unheimlich entwickelt, vor allem die Beharrlichkeit in der Jugendarbeit zahlt sich aus.“
Und jetzt ist der Verein aus dem 6000-Seelen-Dorf also Oberligist. Haske: „Als alle auf den Platz rannten, alle in Gelb-Schwarz, alle in SFN-Farben, da hatte ich Tränen in den Augen.“
>>> KOMMENTAR: Das Aushängeschild
Kein Zweifel, die Sportfreunde Niederwenigern sind ab sofort das größte Aushängeschild, das der Hattinger Fußball zu bieten hat. Da mögen TuS Hattingen, SG Welper und VfL Winz-Baak in der Vergangenheit noch so fantastisch aufgetrumpft haben – in die Oberliga hat es keiner geschafft. Dass es am Niederrhein keine Verbandsliga gibt, geschenkt, man muss ja nicht von unten nach oben schauen, man kann auch von oben nach unten zählen – und da sind die Wennischen jetzt in der fünfthöchsten Spielklasse angekommen, treffen auf Traditionsclubs wie den ETB Schwarz-Weiß oder 1. FC Bocholt.
Was besonders ist: Die Sportfreunde haben in den vergangenen Jahren konsequent auf die eigene Jugend gesetzt, ausgebildet, sowohl im Sportlichen als auch im Sozialen. Der Zulauf ist überragend, auch weil es den Kunstrasen gibt, damals der erste in der Stadt. Auch ein Beweis dafür, dass es richtig war, sich in dieser Stadt für diese Investition einzusetzen.