hattingen. . Carla Köllner arbeitet an der Musikschule Hattingen. Im Studium verbrachte sie auch ein Jahr in Amsterdam und musste mit Ratten fertig werden.
Sie ist musikalisch sehr engagiert. Carla Köllner leitet die Big Band der Musikschule Hattingen und hat während ihres Studiums zwei eigene Musikprojekte auf die Beine gestellt. Zudem arbeitet sie im Managementbereich des Jugend Jazz Orchesters NRW und des Wettbewerbs „Jugend jazzt“.
Sie besuchte schon in jungen Jahren das Altstadtfest
„Musik ist ein großer Teil meines Lebens. Ich empfinde diese Tätigkeiten nicht als Arbeit und bin froh, einen Beruf gefunden zu haben, der für mich eine Berufung ist“, erzählt die Posaunistin, die in Hattingen aufgewachsen ist. Bereits im Kindesalter hatte sie erste Berührungspunkte mit der Materie: „Es gibt ein Foto von mir mit einer Ukulele. Da war ich fünf Jahre alt oder sogar noch jünger.“
Ihre Eltern seien beide sehr musikalisch: „Mein Vater hat in der Big Blast Company gespielt. Ich war dann etwa beim Altstadtfest immer dabei. Von klein auf habe ich mich für die Posaune interessiert und mit zehn Jahren das erste Mal gespielt.“
Frischgebackene „Jazz Performing Artist“
Im Jahr 2013 nahm die 26-Jährige an der Folkwang Universität der Künste ihr Studium im Fach Jazzposaune auf. Trotz ihrer Begeisterung für die Musik war nicht von vorneherein klar, dass sie diese Richtung einschlägt. „Ich interessiere mich für viele Sachen. Aber ich wollte wenigstens ein Semester schauen, ob mir das Studium gefällt“, sagt Köllner, die ihre Entscheidung nicht bereut, obwohl sie bei der Aufnahmeprüfung Angst hatte, dass sie zu schlecht ist.
Nach bestandenem Kolloquium hat Köllner nun ihren Bachelorabschluss als „Jazz Performing Artist“ in der Tasche. Auf die endgültige Note müsse sie allerdings noch bis Ende April warten.
Rattenplage in Amsterdam
In ihrem Studium war Köllner auch für ein Jahr im Ausland, am Conservatorium van Amsterdam. Sie habe in der Zeit an der Musikhochschule einiges zu den Themen Posaune und Jazz gelernt: „Es war eine tolle Erfahrung. Ich habe sehr viele Kurse besucht.“
Auch fernab der Musik sei Amsterdam ein großes Abenteuer gewesen, da sie in drei verschiedenen Wohnungen gelebt hat. „In der dritten Wohnung war gefühlt alles kaputt und in unserem Viertel gab es eine Rattenplage. Ich habe für ein Zimmer so viel bezahlt wie in Essen für eine komplette Wohnung“, verrät Köllner lachend.
Mithilfe von Yoga kam der Spaß an der Musik zurück
Dass Musik machen auch anstrengend sein kann, musste sie am eigenen Leib erfahren: „Ich hatte körperliche Beschwerden, weil ich viel unterwegs war und man ja auch allerhand mit sich herumträgt. Der Körper sucht sich dann eben eine Auszeit.“ In dieser Phase habe sie kurz überlegt, die Posaune in die Ecke zu stellen. Aber als „ich angefangen habe, Yoga zu machen, waren die Schmerzen weg und es hat wieder Spaß gemacht“.
Köllner hat derzeit nicht vor, den Master zu machen. Vielmehr freut sie sich auf die Aufgaben als Posaunenlehrerin und Leiterin des Monday Night Orchestras an der Musikschule. „Denn für die Big Band schlägt mein Herz“, offenbart sie.
>>>Das sagt Musikschulleiter Peter Brand über Carla Köllner
Peter Brand kennt die 26-Jährige schon als Schülerin: „Ich freue mich über ihren Werdegang. Sie gehört zur Crème de la Crème der jungen Jazz-Musiker in Deutschland.“
Auch von ihrer Arbeit an der Musikschule ist Brand angetan: „Sie ist total motiviert und zeigt auch pädagogisches Geschick. Die Resonanz auf ihren Unterricht ist von allen Seiten top.“