hattingen. . Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt ist für Straßenschilder.Der Hattinger Archivar sammelt Daten der ersten fünf Ratsfrauen 1919.

Beim Thema Gleichberechtigung hat sich einiges getan in 100 Jahren. Gleichstellungsbeauftragte Erika Beverungen-Gojdka wünscht sich aber, dass die Namen der ersten Ratsfrauen Bürgern geläufig werden – etwa auf einem Straßenschild.

Archivar Thomas Weiß, hier bei einem Vortrag über die Geschichte der Zuwanderung, Am 25.1.2017 im Bürgerzentrum Holschentor an der Talstraße in Hattingen. Zur Geschichte der Zuwanderung in Hattingen referierte Archivar Thomas Weiss. Foto: Manfred Sander / FUNKE Foto Services
Archivar Thomas Weiß, hier bei einem Vortrag über die Geschichte der Zuwanderung, Am 25.1.2017 im Bürgerzentrum Holschentor an der Talstraße in Hattingen. Zur Geschichte der Zuwanderung in Hattingen referierte Archivar Thomas Weiss. Foto: Manfred Sander / FUNKE Foto Services ©

Das stimmt mit dem Wunsch der SPD überein, deren Antrag im Rat einstimmige Unterstützung gefunden hatte. Archivar Thomas Weiß hat zusammengetragen, was die Unterlagen hergeben. Ob die Ersten Zeichen gesetzt haben? Wie viel sei wohl möglich in einer Legislaturperiode, fragt er zurück. Die noch nicht einmal alle durchgehalten haben. Mit dem langen Einsatz von Ratsfrauen wie Leni Meinecke oder Margret Melsa sei das nicht zu vergleichen.

Fünf Frauen finden sich auf der Liste für die erste fünfjährige Wahlperiode ab 1919. Doch haben diesen relativ kurzen Zeitraum, um politisch wirklich nachhaltig zu wirken, nicht alle durchgehalten.

Von Meta Richter sind nicht einmal Sterbeort und Datum bekannt. Das liegt daran, dass man zwar weiß, dass sie am 15. Dezember 1887 in Görlitz geboren wurde. Wo sie gestorben ist, kann Stadtarchivar Thomas Weiß aber nicht sagen. Dazu müsste er in Melde- und Sterberegistern stöbern. War das MSPDD-Mitglied doch 1919 mit dem Mann weggezogen. Sie gehörte zu den Sozialdemokraten, die sich als Gegenpol zur USPD-Mehrheit verstand. Dieser linke Flügel entstand 1917 und lehnte die Bewilligung von Krediten für den Ersten Weltkrieg ab.

Im Jahr darauf schon wieder weg

Fünf Jahre dabei war Maria Rheinen für die Deutsche Volkspartei. Die Blankensteinerin, 1851 geboren, starb 1930 auch in Blankenstein. Wie sie, gehörte Maria Lina Luise Reuber (geborene Brückner) dem ersten Rat fünf Jahre lang an – fürs Zentrum. Die Welperanerin starb 1951 in Düsseldorf. Fünf Jahre kamen auch bei Helene Obernbaak, 1886 als Woitowitz in Lunau/Danzig geboren, zusammen. Die Welperanerin Klara Sidonie Pannenbecker war flugs wieder weg aus der Politik, gehörte der SPD bis 1920 an.