Hattingen. Im Sommer 2019 will die Verwaltung ein Konzept vorlegen. Ein Klima-Café soll die Bürgerinnen und Bürger im Vorfeld für das Thema gewinnen.
Starkregen mit Überschwemmungen waren über einen langen Zeitraum Jahrhundertereignisse. Künftig ist alle vierzehn Jahre damit zu rechnen. Die Zahl extremer Hitzetage wird stark zunehmen, extremer Dauerfrost auf der anderen Seite kaum nachlassen. „Die Menschen werden sich umstellen müssen. Aber Städte und Gemeinden sind eben auch in der Verantwortung, sich um das Thema zu kümmern“, sagt Regine Hannappel. Sie kümmert sich bei der Verwaltung um die Strategische Stadtentwicklung und bringt das Klimaschutzkonzept auf den Weg.
Mehr Schatten schaffen
Im Sommer 2019 soll es fertig sein und umgesetzt werden. Die wichtigste Erkenntnis: Ohne die Hilfe der Bürgerinnen und Bürger geht es nicht. „66 Prozent der Hattinger Gebäude sind Ein- und Zweifamilienhäuser“, weiß Regine Hannappel. „Wenn die Eigentümer nicht mitziehen, kommt Klimaschutz nicht voran. Die energetische Sanierung der Häuser hat höchste Priorität.“ Das gelte natürlich auch für die Unternehmen vor Ort. „Da kann noch viel gemacht werden“, sagt die Stadtentwicklerin.
Baudezernent Jens Hendrix sieht die Stadt in der Pflicht, privaten Hauseigentümern und Unternehmen die Chancen von Klimaschutz ehrlich aufzuzeigen. Dazu müsse vor allem immer wieder die Frage beantwortet werden, ob sich die Investitionen am Ende auch rechnen.
Grund genug, die Hattingerinnen und Hattinger ins Boot zu holen und für den Klimaschutz zu gewinnen. Genau das passiert jetzt, nachdem bisher ausschließlich Experten und sachkundige Bürger in Workshops erste Pflöcke eingeschlagen haben. Im Rahmen des traditionellen Gesundheitstages am Samstag, 30. Oktober, lädt die Stadt alle Interessierten ins Klima-Café im Rathaus am Rathausplatz ein. In vier Gesprächsrunden werden die Teilnehmer informiert und können eigene Anregungen und Ideen einbringen.
Erneuerbare Energien machen 13 Prozent aus
Erneuerbare Energien werden ein Thema sein. Ihr Anteil liegt in Hattingen aktuell bei 13 Prozent. Photovoltaikanlagen werden angesprochen. „Mit einem Gründach darunter gewinnt der Klimaschutz gleich doppelt“, berichtet Regine Hannappel. Das Stadthaus an der Hüttenstraße 43 werde jetzt so umgestaltet.
Scheinbar banale Maßnahmen sollen das Klimaschutzkonzept begleiten: Schatten schaffen, Wasser als Kühlmittel einsetzen sind Ideen für öffentliche Plätze. Und auch mehr und bessere Radwege helfen dem Klima. Hier will die Stadt Lücken im Netz schließen.
>>> Klima-Caffe öffnet von 10 bis 13 Uhr
Das Klima-Café wird am Samstag, 30. März, von 10 bis 13 Uhr im Besprechungsraum I in der zweiten Etage des Rathauses am Rathausplatz eingerichtet und ist für alle Interessierten geöffnet.
Neben den Diskussionsrunden und der Möglichkeit, Anregungen zu geben, sind Kurzvorträge zu Gesundheitsrisiken, Mobilität, Gebäudesanierung und „Klimaschutz im Alltag“ geplant.