Hattingen. . Die Whisky-Messe präsentiert außerdem Sherrys. Ein Hattinger Friseur veredelt Whisky. Aus dem Bochum-Stiepeler Kloster kommt leckerer Gin.

„Ich bin ein Genießer.“ Frank Gauert hält ein schmales, geschwungenes Glas in die Höhe, prüft Farbe und Geruch des darin enthaltenen Getränks. In der Gebläsehalle der Henrichshütte verbreiten edle Tropfen und die dazu passenden Delikatessen einen betörenden Duft. Der Bochumer Spirituosen-Liebhaber hat die Messe „Whisky ‘n’ more“ ins Leben gerufen und begeisterte am Wochenende Hunderte Besucher.

Hier gibt es nur edle Marken aus der ganzen Welt. Aus Schottland, Japan und sogar aus Bochum und Hattingen stammen die schmackhaften Spirituosen von Gin über Sherry bis Whisky. Dass Whisky zur Zeit schwer in Mode ist, ist kein Geheimnis. Inwieweit sich die Produkte vom Discounter von den hier angebotenen Sorten unterscheiden, können die Besucher auf dieser Messe erforschen.

Eine Flasche Whisky kostet schnell über 100 Euro

Denn eine Flasche kann an den Ständen der zahlreichen Aussteller ganz schnell über hundert Euro kosten. Da Whisky sehr lange in einem Holzfass reift, hält Gauert den Preis aber für gerechtfertigt. „Weniger als acht Jahre sollte ein guter Whisky niemals alt sein.“ Je älter, desto besser – das sei sein Motto.

Voll war es bei der Whiskymesse „Whisky'n'more“ in der Gebläsehalle des Industriemuseums Henrichshütte in Hattingen.
Voll war es bei der Whiskymesse „Whisky'n'more“ in der Gebläsehalle des Industriemuseums Henrichshütte in Hattingen. © Fischer

Doch hier auf der Messe gibt es auch andere Produkte, die mit Whisky besonders gut harmonieren. So wird auch salziger Käse oder Salami angeboten. Zigarren harmonieren ebenfalls mit dem Getränk – ebenso wie Schokolade. Wem der Geschmack der bräunlichen Flüssigkeit eher weniger zusagt, für den gibt es außerdem Rum oder Gin zu kosten.

Beim Whisky-Tasting gibt’s auch eine Sherry-Probe

Ein besonderes Highlight erwartet die Besucher in der oberen Etage. Dort bietet Gauert ein exklusives Whisky-Tasting an. Er selbst berät und informiert die Teilnehmer zusammen mit Sabine Werner. Die Düsseldorfer Köchin und Inhaberin eines Feinkostladens ist außerdem Expertin für Sherry. Auch den dürfen die Teilnehmer natürlich kosten. Sechs kleine Gläschen stehen an jedem Platz bereit. So sind die etwas helleren mit Sherry, die dunkleren mit Whisky gefüllt. Zum neutralisieren steht Käse bereit.

Das Tasting beginnt mit einem trockenen Sherry. „Den muss man immer kalt genießen“, ermahnt Werner. „Sherry stammt ursprünglich aus Südspanien. Eine Flasche sollte maximal acht Wochen geöffnet stehen. Sonst geht der Geschmack verloren.“ Sie fragt nach dem Geruch. „Pflaume“, meint ein Herr zu erkennen. Die Expertin nickt. „Richtig. Und Iod. Das Getränk riecht für mich ein wenig nach Meer.“ Nun ist es Zeit zum Probieren. Der Geschmack ist mild, sagt aber nicht allen zu.

Vor dem Trinken bitte erst den Geruch aufnehmen

Weiter geht es mit einem 13 Jahre alten Whisky, hellbraun, mit 56 Prozent Alkohol „fast stark“. „Der Geschmack reicht vom Gaumen bis in die Schuhsohlen“, bemerkt Gauert. „Als erstes sollten Whisky-Trinker den Geruch aufnehmen, dann ein wenig in den Mund nehmen und kauen – und erst dann herunterschlucken.“ Einige fangen an zu husten, schütteln sich. Viele nicken zufrieden. „Ich bin ein Fan“, sagt Mathias Opgenrooth (36). „Der Whisky ist besonders lecker.“ Das Tasting war das Geburtstagsgeschenk seiner Frau.

Weitere Tastings „Das flüssige Gold Schottlands“ (Kosten 45 Euro) finden statt am 22./23. März sowie am Freitag, 5. April und 12. April, je 19 Uhr. Anmeldung: whiskytreff@web.de