Hattingen. Heinz Hasenkamp will das triste Erscheinungsbild des Platzes ändern. Mit einem überdachten Bereich in der Mitte hat der Unternehmer viel vor.
Viele halten das Krämersdorf für einen der schönsten Plätze Hattingens. Schade nur, dass niemand den idyllischen Freiplatz mit der markanten Arkaden-Randbebauung sehen will. Nur einige Meter von den Besucherströmen auf der Einkaufsmeile Heggerstraße entfernt, fristet das Krämersdorf ein Schattendasein. „Jammerschade“ findet das Heinz Hasenkamp, wenn er aus den Geschäftsräumen seiner Bäder-Ausstellung auf den menschenleeren Platz blickt. Das will er jetzt ändern. Und setzt Schwung gegen die Stille.
Aus der 1b-Lage kann man mehr machen
„Die beste Lösung für ein attraktives Krämersdorf ist immer noch ein Viktualienmarkt, wie er schon vor Jahren diskutiert wurde“, meint der Geschäftsmann. Der würde Leben auf den Platz bringen. Pläne für eine komplette Überdachung des Krämersdorfs waren seinerzeit allerdings ebenso gescheitert wie die für den Bau einer überdachten Markthalle. Schon damals hieß es, Markthändler hätten auf der Fläche nicht genügend Platz. Daran hatte auch die Idee für einen Biomarkt („klein, aber fein“) am Ende der Debatte nichts geändert.
„Wir sollten es noch einmal versuchen“, meint Heinz Hasenkamp (55). „In Nachbarstädten gibt es sogar Abendmärkte. Da spielt sich zwischen Handel und Freizeit wirklich Leben ab.“ Hasenkamp ist mit seinem Unternehmen auch in Bochum und Dortmund präsent. Hattingen aber sei der schönste Standort. Nirgendwo sei die Atmosphäre für emotionales Einkaufen besser. Den Mietvertrag für sein Geschäft im Krämersdorf hat er verlängert. Weitere Ladenlokale am Standort würde er anmieten und selbst betreiben. „Und in die Mitte des Platzes gehört ein überdachter Bereich mit Bühne – für Händler, die ja früher Krämer hießen, für Handwerker, vielleicht für Kleinkunst.“
Blütezeit mit Promi-Pizzeria und Modefriseurin
Gespräche mit der IHK und der Stadt Hattingen hat Hasenkamp bereits geführt. Wirtschaftsförderer Martin Serres findet die Idee gut. „Das Krämersdorf wird immer eine 1b-Lage bleiben, aber man könnte mehr daraus machen“, sagt er. Ralf Weber vom Fachbereich Ordnungsangelegenheiten erinnert indes das Bestreben, den Wochenmarkt als geschlossene Einheit zu erhalten. „Im Krämersdorf bekämen wir nur 60 Prozent der Anbieter unter.“
Alfred Schulte-Stade findet einen Bio-Markt reizvoll. Man müsste das mit dem normalen Marktangebot mischen, so der Chef vom Schultenhof. Vielleicht kommt neues Tempo in die Diskussion. Dann wäre auch Thomas Röthig zufrieden. Der Sozialsponsor trauert der Blütezeit des Krämersdorfs nach: „mit Promi-Pizzeria und Modefriseurin, Hotel garni und Café Mayola“ .