Hattingen. . Viele Hattinger haben noch keine Zusage für einen Kita-Platz. Die Stadt will beruhigen und erklärt, warum sie nicht sagen kann, ob Plätze fehlen.
In diesen Wochen erhalten die Hattinger Eltern die Zusagen über die Betreuungs-Plätze für ihre Kinder. Viele sind verunsichert, denn bisher sind einige Eltern leer ausgegangen. Die Stadtverwaltung kann zwar noch nicht sagen, ob am Ende des Verfahrens Kita-Plätze und Tagespflegepersonen fehlen werden, will die Eltern aber beruhigen.
„Wir haben unser Kind in neun Kitas angemeldet und nicht eine Zusage bekommen“, berichtet Moritz Stoffelshaus aus Niederwenigern. Auch bei Tagesmüttern sei es schwierig, fürchtet er. Die jungen Eltern sind auf einen Betreuungsplatz angewiesen. „Es gibt keinen Plan B“, erklärt Stoffelshaus. Auch deshalb schaut er für seine Tochter jetzt auch in Nachbarstädten: „Wir haben uns auf Wartelisten setzen lassen und gucken auch in Essen und Bochum, außerdem nach Angeboten im Internet, in Kleinanzeigen und so weiter.“
Angst vor den Folgen einer Klage
So wie Stoffelshaus geht es vielen Hattingern. „Ich habe schon viele Anfragen besorgter Eltern bekommen“, bestätigt Nicole Böker, Abteilungsleiterin für den Bereich der Kindertageseinrichtungen bei der Stadtverwaltung.
Auf einen Betreuungsplatz klagen möchte Moritz Stoffelshaus nicht. Er fürchtet, dass seine Tochter dann als Überbelegung in eine Gruppe käme und außen vor sei als „die, deren Eltern sich eingeklagt haben“. „Das will ich meinem Kind nicht antun.“
Stadt will Rechtsanspruch erfüllen
„Wir sind bemüht, jeden Rechtsanspruch zu erfüllen“, betont Böker. In den vergangenen Jahren habe sie allen Eltern ein Angebot machen können – nicht immer in der Wunscheinrichtung, aber die Betreuung sei gewährleistet. Allerdings hätten nicht alle Eltern diese Angebote auch angenommen. „Ich bin aber zuversichtlich, dass wir auch in diesem Jahr wieder alle Rechtsansprüche erfüllen können“, sagt Nicole Böker.
Besonders irritierend ist für die Eltern, dass, während einige gar keine Zusage bekommen, andere gleich für mehrere Einrichtungen ein Angebot haben. „Jede Kita hat eigene Wartelisten und auch eigene Aufnahmegrundsätze“, erklärt die Verwaltungsmitarbeiterin dazu. Bei den Städtischen Kitas spielen da zum Beispiel das Alter der Kinder, der Wohnort, mögliche Geschwisterkinder und auch die Berufstätigkeit der Eltern eine Rolle.
Verwaltung erst nach Auswahlverfahren informiert
Das Jugendamt habe aber erst einen Überblick über mögliche fehlende Plätze, wenn die Eltern sich auf Zusagen zurückgemeldet und Aufnahmeverträge mit den Einrichtungen geschlossen hätten. Dann melden die Kitas ihre Plätze an die Stadt. Bis Mitte/ Ende März soll auch das Nachrückerverfahren abgeschlossen sein. Die Stadt Hattingen arbeitet zudem an der Umsetzung eines Systems zur Online-Anmeldung.