Hattingen. . Pianist spielt mit unverwechselbarem Stil klassischen Jazz und Swing aus den 1920er bis 1940er Jahren.
Mit klassischem Jazz und Swing der 1920er bis 1940er Jahre begeisterte Pianist Chris Hopkins am Freitag im ausverkauften Alten Rathaus.
Leise und träumerisch perlen die Klänge des Swing Klassikers „Flashes“ von Bix Beiderbecke wellenförmig vor sich hin, in klarem, kristallinem Spiel mit präzisen Konturen. Einflüsse von „Klassikern“ wie Strawinsky oder Ravel sind noch erkennbar, doch in einem neuen Stil. Flippig und neckisch dagegen ist „In a mist“. Kurzgliedrige Themen stellt Hopkins gegeneinander und doch entspinnt sich gleichzeitig in seinem feinnervigen Spiel ein Flow, der alle Zuhörer in seinen Bann zieht.
Markante Bassfigur in dem Jazzstandard Blue Moon
Groovige Töne zu hellen, unruhig-hektischen Motiven bilden eine markante Bassfigur in dem Jazzstandard „Blue Moon“ von Richard Rogers und Lorenz Hart. Über einem prägnanten Off-beat entwickelt der sensibel agierende Pianist das in sich kreisende Thema von Billy Molls „I Want a Little Girl“.
Kurz und schnell hämmern die Begleitakkorde in Duke Ellingtons „Montevideo“, helle Motive und ein dunkler Groove bilden hier einen reizvollen Kontrast, den Chris Hopkins in seiner souveränen Interpretation unaufdringlich und präsent zugleich zur Geltung bringt. Eine Melodie in bezaubernd frischen Farben lässt Hopkins in „The Echoes of Spring“ von Willie „The Lion“ Smith lebendig werden. Umtriebig und quirlig, doch immer in klaren Strukturen, spielt er auch Smiths „Conversations on Park Avenue“.
Stück wirkt wie ein Selbstgespräch ohne Worte
Wie ein Selbstgespräch ohne Worte wirkt dagegen der Standard „Memories of You“. Selbstvergessen perlt ein Thema im klaren Anschlag von Hopkins vor sich hin, bis ein groovig grollendes Tremolo der linken Hand Spannung ins Spiel bringt.
Auch Bekanntes im neuen Klanggewand gibt es zu hören, wie Judy Garlands Hit „Over the Rainbow“ aus dem Musical „Der Zauberer von Oz“. In der eigenwilligen Interpretation von Chris Hopkins fallen vor allem die Klarheit des Anschlags und die absolute rhythmische Sicherheit auf, ein Markenzeichen seines zurückhaltenden und gerade dadurch so intimen Spiels.