Hattingen. . Der Abend im Alten Rathaus wird eines der seltenen Solokonzerte des Musikers. Er spielt am Klavier bekannte Stücke aus Classic Jazz und Swing.

Chris Hopkins, der leidenschaftliche Jazzmusiker, spielt im Alten Rathaus am 1. Februar eines seiner seltenen Konzerte als Solist. Auf den Auftritt freut er sich sehr. Im Interview mit WAZ-Mitarbeiterin Eva Arndt spricht Chris Hopkins über seine Verbundenheit zu Hattingen, den USA und dem Jazz.

Sie wohnen in der Nachbarstadt Bochum. Verbindet Sie etwas mit Hattingen?

Chris Hopkins: Ja, Hattingen ist für mich wie ein kleines Stück Heimat. Es ist ein hübsches Städtchen. Ich bin schon öfter mit älteren Musikern aus den USA in die Altstadt von Hattingen gefahren. Sie sind immer völlig begeistert, denn so etwas kennen sie aus den USA ja nicht.

Sie sind in Princeton in den USA geboren. Warum leben Sie in Deutschland?

Ich bin als ganz kleines Kind mit meinen Eltern nach Deutschland gekommen und in Witten aufgewachsen. Schon in der Schule habe ich eine Band gegründet, übrigens mit Freunden aus Hattingen, mit denen ich immer noch zusammen spiele. Das Stammensemble gibt es jetzt seit über 20 Jahren. Ich finde, dass man als Jazzmusiker in Deutschland ein besseres Umfeld hat. In den USA ist es in Bezug auf Jazz so, dass der Prophet im eigenen Land nichts gilt. Die wissen gar nicht, was für Schätze sie haben.

Sie spielen im Sommer öfter im Haus Kemnade. Haben Sie schon mal im Alten Rathaus gespielt?

Ja, das war Ende der 1990er Jahre. Ich freue mich sehr, da jetzt wieder spielen zu können.

Sie sind sehr früh mit Jazz in Kontakt gekommen. Hat man Sie gezwungen oder wie kamen Sie zur Musik?

Nein, gezwungen hat mich niemand. Mein Vater war kein professioneller, aber ein klassischer Barockmusiker. Es gab oft Hausmusik bei uns. Ich habe mit 13 Jahren den Jazz für mich entdeckt, das ist ja auch so ein Alter, in dem man seinen eigenen Geschmack entwickelt.

Haben Sie noch Kontakte in die USA?

Ja, natürlich. Ich habe dort Verwandtschaft und Freunde und bin öfter dort. Mit jetzt 46 Jahren habe ich ungefähr 4000 Konzerte gegeben. Ich habe das Glück, schon viel von der Welt gesehen zu haben. Zum Beispiel war ich auf den Fidschi-Inseln, auf Neuseeland, in den USA. Das Schöne an Amerika ist die Entspanntheit, dass man immer sofort mit den Menschen ins Gespräch kommt. Es läuft da völlig ohne Hemmschwellen ab, das macht schon Spaß. Aber ich fühle mich trotzdem eher deutsch. Wenn man hier einen Freund hat, dann hat man ihn tatsächlich für ein Leben, das schätze ich sehr.

Viele erfolgreiche Musiker können keine Noten lesen. Können Sie es?

Ja, aber man darf Musik nicht mit Noten verwechseln. Das Wichtigste ist die Freude an der Musik. Das sage ich auch immer meinen Studenten an der Kölner Hochschule für Musik und Tanz. Musik ist wie ein Teebeutel, man kann nur das abgeben, was man vorher aufgenommen hat. Deshalb muss man viel Musik hören.

Sie haben ein arbeitsreiches Leben. Was heißt für Sie Entspannung?

Ich kann tatsächlich in Urlaub fahren, ohne Musik zu machen. Aber ich höre sehr viel Musik. Ich fahre gerne nach Italien oder auf die Kanaren oder besuche meinen Bruder, der in Alaska wohnt. Entspannung heißt für mich aber auch, mich aufs Rad zu setzen und von Bochum aus an der Ruhr entlang nach Hattingen zu fahren. Das mache ich wirklich gerne.

Mit welchem Programm werden Sie in Hattingen die Besucher unterhalten?

Ich bin sehr anspruchsvoll und habe hohe inhaltliche Qualität dabei. Das heißt aber nicht, dass so ein Konzert für mich anstrengend ist. Das meinen viele. Es wird sehr unterhaltsam und abwechslungsreich, wir werden viel Spaß haben. Es wird Classic Jazz und Swing mit Stücken von George Gershwin bis Duke Ellington geben. Ich freue mich darauf.

>>> Restkarten verfügbar

Für das Solokonzert, das Chris Hopkins am 1. Februar ab 20 Uhr im Alten Rathaus am Untermarkt in Hattingen gibt, sind noch einige wenige Restkarten zu haben. Auch für die Kemnade Swing Nights am 17. und 18. Juli auf Haus Kemnade kann man sich noch mit Karten eindecken.

Tickets für den Februar gibt es für 16 Euro, ermäßigt 11 Euro, beim Derpart Reisebüro Ruhrpress, St.-Georg-Straße 7.