HATTINGEN. . Prof. Horst Przuntek leitet die Klinik für Komplementärmedizin am Hattinger Evangelischen Krankenhaus. Er plant ein Ayurveda-Symposium.

Besuch aus der indischen Außenpolitik erhielt jetzt Prof. Horst Przuntek (80), Chefarzt der Klinik für Neurologische Komplementärmedizin im Evangelischen Krankenhaus Hattingen (EvK). Soni Dahiya, die Botschafterin des indischen Generalkonsulates in Frankfurt, würdigte im Namen des indischen Premierministers Narendra Modi die Leistungen der europaweit bislang einzigen neurologisch-komplementärmedizinischen Abteilung, die Przuntek vor zehn Jahren gegründet hatte. Unter anderem unterstützt durch ayurvedische Kost bekämpft der Mediziner hier Morbus Parkinson und Multiple Sklerose.

Wissenschaftlicher Mittler zwischen Ayurveda und der Schulmedizin

Mit Ayurveda in Kontakt kam er vor allem durch seine zahlreichen Besuche in Indien. Bereits vor 20 Jahren reiste er im Auftrag der damaligen Bundesregierung in jenes Land, um Kinder mit Gendefekten zu behandeln. Heute ist der emeritierte Chefarzt der Klinik für Neurologie am Katholischen Klinikum Bochum ein wissenschaftlicher Mittler zwischen Ayurveda und der Schulmedizin, nutzt die Möglichkeiten zweier medizinischer Systeme zugleich. Und das mit Erfolg.

So weiß der agile 80-Jährige von seiner ersten Parkinsonpatientin am Evangelischen Krankenhaus in Hattingen zu berichten – sie brauche inzwischen keine Anti-Parkinsonmittel mehr. „Ich bin davon überzeugt, dass Parkinson heilbar ist“, sagt Przuntek. Und Ayurveda, die indische Volksmedizin, sei dafür der Schlüssel. Auch bei Multipler Sklerose setzt Przuntek auf Ayurveda als Teil der Therapie.

Krankenhaus erinnert eher an ein Hotel

Soni Dahiya übrigens zeigte sich beim Besuch der Przuntek-Klinik sichtlich beeindruckt, überhaupt erinnere das ganze EvK eher an ein Hotel denn an ein Krankenhaus, sagte sie. Und mit Przuntek vereinbarte sie, sich dafür stark zu machen, dass es neben einem deutsch-indischen Forschungsabkommen (seitens des EvK schon unterschrieben) auch ein Ayurveda-Symposium geben soll, möglichst noch in 2018. Erste Idee für einen Austragungsort: die Henrichshütte.