Der Sternekoch schaute Ralf Meyer in die Töpfe. Im Evangelischen Krankenhaus setzt Chefarzt Horst Przuntek auf indische Heilkost bei Parkinson.
Es lässt schon aufhorchen, wenn ein angesehener Neurologe wie Professor Horst Przuntek den Wissensaustausch zwischen zwei Köchen fördert. Auf seine Initiative hin besuchte der Sternekoch Alfons Schuhbeck den Chef de Cuisine der Augusta-Krankenhausküche Ralf Meyer.
Als Chefarzt der Klinik für Neurologie und Neurologische Komplementärmedizin des Evangelischen Krankenhauses in Hattingen widmet sich Przuntek unter anderem der Therapie von Parkinson-Patienten durch Ayurveda-Kost. Zwanzig Mal besuchte er selbst Indien. „Die Ernährung besteht aus 80 000 Substanzen, deren Moleküle die Zelle umspülen. Eine besondere Diät ermöglicht die Reparatur einer geschädigten Zelle“, so Przuntek.
Heilende Wirkung von Gewürzen
Er erläuterte den Nutzen der Ayurveda-Küche, die auf zahlreichen Gewürzen wie Kurkuma, Ingwer, Kardamon oder Koriander, vielerlei Gemüse und bestimmten Prinzipien basiert. „Wir kooperieren mit Ernährungsexperten in Deutschland und mit Universitäten in Indien.“ Er beschreibt, dass die Ursachen für Morbus Parkinson und auch der Multiplen Sklerose nach aktuellen Studien im Darm zu suchen seien. Das so genannte Mikrobiom, eine „umfangreiche bakterielle Gemeinschaft im unteren Darmbereich“, sei für die Therapie von Morbus Parkinson entscheidend, so Przuntek.
Die Ayurveda-Diät im EvK besteht aus drei warmen Mahlzeiten am Tag und wird begleitet durch regelmäßige Darmreinigung mit Einläufen. „Wir essen schwerpunktmäßig Gemüse und geben Gewürze dazu. Gewürze haben eine Heilwirkung. Langkornpfeffer, Kurzkornpfeffer und Ingwer geben wir Patienten als Tee, die keine Tremor-Medikamente vertragen“, so der Neurologe über eine Maßnahme gegen das bei Parkinson typische Handzittern.
Etwa acht Jahre tüftelt Ralf Meyer bereits für die Mediziner an den Rezepturen für die Ayurveda-Therapie. Alfons Schuhbeck nahm das Angebot gerne an, sich mit dem außergewöhnlichen Krankenhauskoch auszutauschen. Schuhbeck schwört zum Beispiel auf die entzündungshemmende Wirkung von Ingwer.
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Grießhalva mit Fruchtcoulis
Foto:
Ingo Otto
Für vier Personen:
40 Gramm Ghee (geklärte Butter)
44 Gramm Zucker
120 Gramm Hartweizen-Grieß
220 Gramm heißes Wasser
200 Gramm TK-Früchte
8-10 Gramm brauner Zucker
einige Spritzer Zitronensaft
gehackte Pistazien und Minze
Ghee erhitzen, Zucker und Grieß unter Rühren hinzugeben, Masse anrösten, Wasser hinzugeben. Auf einem Backblech etwa 1,5 Zentimeter hoch ausstreichen, abkühlen lassen, in Würfel schneiden. Aufgetaute Früchte pürieren, mit Zucker und Zitrone abschmecken. Mit Minze und Pistazien garnieren.