Hattingen. . Hattinger Eltern sind bei der Namenswahl für ihre Kinder breit aufgestellt. Unter den beliebtesten Vornamen sind auch die bundesweiten Favoriten
Hattinger Eltern liegen bei der Namensgebung ihrer Kinder fast im Trend. Aber nur fast. Während deutschlandweit Emma bei den weiblichen Vornamen die Hitliste anführt, ist es bei den Jungennamen Ben. Aber nicht in Hattingen. Da sind Eltern bei ihrer Namenswahl sehr breit aufgestellt. Auf Platz 1 der 438 Neugeborenen steht bei den Mädchen Sophie, bei den Jungen Maximilian. Nur fünf und vier Kinder wurden so benannt. Das spricht für eine große Vielfalt in der Namensgebung.
Was viele Eltern immer noch bedauern: Seit 2008 wird kein Kind mehr im Evangelischen Krankenhaus entbunden. Die Kleinen müssen in umliegenden Städten das Licht der Welt erblicken, wenn sich die Eltern nicht für eine Hausgeburt entscheiden. Die Hattinger Kinder kommen dann eben über den Umweg Witten, Bochum oder Velbert in der Heimatstadt an.
Geschlecht muss nicht erkennbar sein
Gelockert wurde bei der „wirklich komplizierten deutschen Namensgebung Ende vergangenen Jahres die frühere Vorschrift, dass man am Vornamen das Geschlecht erkennen muss“, sagt die Leiterin des Standesamtes, Angelika Beinroth. Sie findet die neue Regelung völlig in Ordnung. Denn bei vielen ausländischen oder neuen Namen wisse man auch nicht, ob es sich um einen Mädchen- oder Jungennamen handelt. Außerdem seien Maria oder Kim zum Beispiel immer schon Namen für beide Geschlechter gewesen.
Völlig außer Mode seien Namen wie Kevin, Jacqueline, Joelle oder Chantal. So würde heute kein Kind mehr genannt. Stark im Kommen dagegen sind die alten Namen wir Paul, Hugo oder Johannes.
Namen unterliegen gesellschaftlichem Wandel und Modeströmungen. Was gestern noch als klassischer Vorname für Oma und Opa galt, ist heute längst wieder salonfähig. Aus dem Grunde geht das Hattinger Standesamt großzügig mit der Genehmigung der Namen für Neugeborene um. Es bescheinigt den Hattinger Eltern Verantwortungsbewusstsein bei der Vergabe der Vornamen. Zu kuriose Varianten sucht man vergebens.
Reihenfolge der Vornamen ist änderbar
Harte Richtlinien für Standesbeamte gibt es bei der Genehmigung von Namen nicht. Die Mitarbeiter versuchen offen zu sein, im Zweifelsfall aber auch Ratschläge zu geben, um die Kinder zu schützen.
Eine weitere Änderung im Namensrecht trägt dem häufigen Missmut von Personen Rechnung, die mehrere Vornamen haben, ihren Rufnamen aber schrecklich finden. „Das ist gar nicht so selten“, erklärt die Leiterin des Standesamtes. „Wenn jemand mehrere Vornamen hat, zum Beispiel Anna Bertha Sybille, dann kann man die Namen jetzt neu sortieren lassen. Zum Beispiel Sybille Anna Bertha. Die Behörden gehen immer davon ausgehen, dass der erste Namen der Rufname ist.“ Die Urkunde für eine Umsortierung kostet zehn Euro, für die Erklärung zu dem Vorgang werden 21 Euro genommen.