Hattingen. . Die Winz-Baakerin hat auch nach neun Monaten die Hoffnung nicht aufgegeben, dass ihre Hündin gefunden wird. Sie berichtet, warum.

Weihnachten, genau am 24. Dezember, war es neun Monate her: Im März war Beagle-Hündin Lou entlaufen. Halterin Daniela Sührer (48) hofft bis heute, dass die vierjährige Lou gefunden wird.

Das Ereignis hat das Jahr 2018 der Winz-Baakerin geprägt. Rückblick: Ihren Sohn in Irland besucht sie mit Tochter, Mann und Schwiegereltern, als sie am Tag nach der Ankunft am Urlaubsort den Anruf erhält: Lou, die erstmals nicht mit in die Ferien gefahren ist, weil dem ängstlichen Tier der Boxentransport im Flugzeug erspart bleiben sollte, ist beim Hundesitter in Bochum übers Gartentor gesprungen und weggelaufen.

Himmel und Hölle für die Suche in Bewegung gesetzt

Daniela Sührer reist sofort nach Hause, setzt Himmel und Hölle in Bewegung, um Lou wiederzufinden. „Damals hätte ich nie gedacht, dass sie nicht zurückkommt.“ Die Hundebesitzerin verteilt Flyer, Suchhunde sind im Einsatz, über eine Freundin startet sie einen Aufruf in sozialen Netzwerken. Daniela Sührer kontaktiert Jäger, ruft bei „Straßen.NRW“ an. Sie weiß: Es wird schwierig, Lou einzufangen. Denn der ehemalige Laborhund ist scheu, vertraut nur der Familie, in der er drei Jahre lebte.

Immer wieder mal wird Lou gesichtet. Immer wieder legt sich Daniela Sührer auf die Lauer. Tags. Nachts. „Zuletzt ist sie im Schlosspark Weitmar gesehen worden.“

Immer wieder keimt Hoffnung auf – und wird enttäuscht

Um die Herbstferien herum kam eine Meldung, Lou sei in Höntrop. „Und wieder haben wir alles gemacht: Futterstellen, Wildkameras, Flyer.“ Und wieder wurde die Hoffnung enttäuscht. Die wieder aufkeimte in der Adventszeit. Da klingelte das Telefon: Ein Anrufer meinte, den Hund gesehen zu haben. „Da kommt immer wieder alles hoch. Meistens ist es doch ein anderes Tier.“

Bei aller Traurigkeit ist sie doch über eines maßlos erfreut und erstaunt: „Es haben so viele Menschen bei der Suche geholfen, so viele haben Anteil genommen – bis heute. Das hätte ich nie gedacht. Ich weiß gar nicht, wie ich den Menschen danken soll.“

Neue Beagle-Hündin Lotta meidet Lous Körbchen

Immer noch ist für Daniela Sührer unfassbar, dass Lou nicht mehr da ist. „Experten haben gesagt, dass ein Hund nach zwei bis drei Tagen in einen Überleben-Modus fällt, dann geht es nur noch ums Überleben, Fressen, Trinken.“ Lou sei jetzt ein Wildhund. „Ich traue ihr zu, dass sie das schafft.“ Die Hoffnung, dass Lou noch lebt, hat sie nie aufgegeben. Viele Menschen würden sie noch ansprechen, ob Lou zurückgekehrt sei. „Ich weiß, es gibt Schlimmeres. Aber die Ungewissheit ist schrecklich, das habe ich mir so nie vorgestellt.“

Inzwischen hat Daniela Sührer wieder eine Beagle-Hündin, die auch im Labor als Versuchstier war, so wie Lou. Dreieinhalb Jahre ist Lotta alt und hat anfangs auch am Körbchen von Lou gerochen. „Aber sie ist da nie reingegangen.“ Nach und nach im Jahr erst hat Daniela Sührer Lous Sachen in den Keller geräumt.

Winz-Baakerin ist froh, dass kein Unfall passierte

Froh ist sie, dass nie etwas Schlimmeres passiert ist. „Lou ist anfangs auf viel befahrenen Straßen gesehen worden. Wenn ich mir vorstelle, was Menschen bei einem Unfall hätte passieren können . . . Daran darf ich gar nicht denken.“

Dass es der Hündin gut geht, hofft Daniela Sührer weiterhin. „Die Kinder, mein Mann, jeder malt sich ja ein eigenes Bild.“ Und auch wenn Lotta nun da ist und für Leben zu Hause sorgt – immer noch hofft Daniela Sührer, dass Lou heimkommt. Und immer noch gilt, was sie schon im April sagte: Sollte Lou gefunden werden, gibt es eine riesige Party. Und das Hunde-Körbchen kommt dann auch wieder aus dem Keller.

Tier-Notruf aus Hattingen transportiert Fundtiere

Bei Fundtieren übernimmt der „Tier-Notruf“ aus Hattingen die Einsatzfahrten fürs hiesige Tierheim. Der Tier-Notruf ist zuständig für Transporte von Fundtieren sowie Sicherstellungen. Alarmiert wird Jörg Schlüters Team außerhalb der Öffnungszeiten des Tierheims Bochum (Mo, Di, Do, Fr - 8-17 Uhr und Mi, Sa, So 8-14 Uhr) über die Polizei und die Feuerwehr.