Hattingen. . Rund um den Weihnachtsmarkt spielen viele Musiker. Die Einzelhändler sind genervt von der Beschallung. Besucher freuen sich und geben gerne Geld.

In den Tagen vor Weihnachten schallt Musik aus allen Ecken der Innenstadt. Zur Berieselung aus den Geschäften kommen bei trockenem Wetter Klänge zahlreicher Straßenmusiker. Die Beschallung freut die einen – und nervt die anderen.

Die Besucher des Weihnachtsmarkts genießen die Musik. „Ich finde die Straßenmusik immer toll und bleibe auch gerne stehen und gebe Geld“, erzählt Helga Meister. Sie schlendert mit ihren zwei Enkelkindern, Tochter und Schwiegertochter über den Markt. „Der typische Duft gehört genauso dazu wie die Straßenmusik.“ Ihre Enkelin Laura (16) stimmt zu: „Ich mag das auch.“

Beschallung durch Bands

Uwe Barthel ist Verkäufer. Er hat seinen Stand unweit des Platzes vorm Bügeleisenhaus. „Ich finde das angenehm, wenn an der Ecke Livemusik spielt. Das macht irgendwie die Weihnachtsstimmung aus.“ So häufig seien Musiker aber auch nicht zu hören, findet er.

Anders sehen das die Verkäuferinnen der Geschäfte an der Heggerstraße. Sie müssen gegen den Lärm anschreien, wenn eine mehrköpfige Kombo ihre Instrumente auspackt. „Das ist teilweise eine Katastrophe und oft viel zu laut. Ich habe nichts dagegen, wenn hier Kinder ihre Geige oder Blockflöte spielen, aber eine ganze Band, die immer wieder das Gleiche spielt und laut ist, das ist einfach zu viel“, findet Verkäuferin Beate Zimmer von Schultenhof. Die Kunden nerve es, wenn man bei der Bestellung das eigene Wort nicht verstehe.

Die Filialleiterin der Parfümerie Pieper, Pakize Bertan, sah nur eine Möglichkeit und verständigte das Ordnungsamt. „Das war aber irgendwann im Laufe des Jahres, nicht aktuell zur Weihnachtszeit“, klärt sie auf. Dass es aber gerade während der Adventstage zu einer erhöhten Dichte an Sängern und Musikern kommt, kann Beate Zimmer nur bestätigen. Und auch die Filialleiterin findet die Geräuschkulisse zu laut. „Wir haben ja auch hier im Laden Weihnachtsmusik und dann noch die Lieder von draußen, das ist irgendwann einfach sehr anstrengend, vor allem weil die Bands so laut sind.“

Belebung für die Stadt

Bei einem Akkordeonspieler in der Fußgängerzone bleibt die Familie um Großvater Heinz-Joseph Hermey stehen. „Das belebt die Innenstadt. Ich finde Straßenmusik generell schön“, meint Hermey. Eins sei ihm jedoch bewusst, wenn er im dichten Gedränge auf Weihnachtsmärkten stehenbliebe: „Man muss immer auf seine Sachen aufpassen. Nicht dass einem was geklaut wird, während man der Musik lauscht.“