HATTINGEN. . Die Katholische Laienspielschar Welper zeigte in der Gesamtschul-Aula „Schneeweißchen und Rosenrot“. Danach gaben die Darsteller Autogramme.

„Das war eine total runde Sache“, freut sich Gerd Grönebaum über vier gelungene Darbietungen von „Schneeweißchen und Rosenrot“ von der Katholischen Laienspielschar Welper. Bereits zum fünften Mal seit Bestehen der Märchenbühne spielt sie das Stück der Brüder Grimm – vor diesmal insgesamt rund 1000 Zuschauern in der Aula der Gesamtschule.

Musik ertönt. Vier junge Mädchen in weißfarbenen Kleidern betreten die Bühne, sie lockern den Märchenklassiker mit ihren Tanzeinlagen gekonnt auf. Auf der Bühne sind nun zu sehen: ein paar Bäume, ein kleines Fachwerkhaus. Davor zwei Rosenbüsche. Einer mit weißen, der andere mit roten Blüten. Die passende Kulisse für das erste von drei Bildern von „Schneeweißchen und Rosenrot“, mit dem die Laienspielschar ihr Publikum verzückt.

Der Prinz muss dem Zwerg den Bart abschneiden

Nahe am Original, aber mit mehr Witz versehen ist die Darbietung unter der Regie von Rita Moser. Hier etwa unterhält sich Susanne Heming als Mutter von Schneeweißchen (Hanna Walta) und Rosenrot (Sophie Jakob) mit der dauerkichernden Nachbarin (Katrin Moser). Und dort schmunzeln die zuschauenden Kinder über den schusseligen Knappen (Engelbert Grönebaum), der im Auftrag des Prinzen gekommen ist. Er sei Ernst – „und ernst muss ich bleiben, mein Leben lang. Ich habe mein Lachen vor Jahren verloren.“ Die Zuschauer rätseln ob dieser Worte.

Bis alsbald ein Prinz (Jonas Grimm-Windeler) auftaucht: ganz in Gold gekleidet, einen Federhut auf dem Kopf. Er sei auf der Suche nach seinem Bruder, der von einem Zwerg in ein Tier verwandelt worden ist. „Es gibt nur eine Möglichkeit, ihn zu retten“, sagt der Prinz. „Ich muss dem Zwerg den Bart abschneiden.“

Das Licht geht aus, der Vorhang zu. Wenig später das zweite Bild, nun im Inneren des Hauses. Es klopft. Vor der Tür steht ein Bär, gespielt von Gerd Grönebaum. Schneeweißchen und Rosenrot schrecken zurück, einige Kinder auch. Doch der Bär macht schnell klar, dass er ein netter Zeitgenosse ist, er sich im Haus nur ein bisschen aufwärmen möchte. Als er wieder fort will, bleibt er an der Türklinke hängen, Schneeweißchen sieht unter seinem aufgerissenen Fell etwas Goldenes blitzen. „Ich glaube, das ist der verzauberte Bruder des Prinzen . . .“

Ein fotomodellnder Bär

Das dritte Bild schließlich spielt mitten im Wald. Hier trifft der Prinz auf den Zwerg (Barbara Stevens), er kann dem Bösewicht tatsächlich den Bart abschneiden, und aus dem Bären – wird wieder ein Mensch (gespielt von Fabio Niehus). Zur Untermalung dieser Verwandlungsszene setzt die Laienspielschar dabei auf ausgefeilte Lichttechnik, wodurch die Spannung zusätzlich steigt, ehe das Stück klassisch glücklich endet – und Schneeweißchen, Rosenrot und die zwei Söhne des Königs Paare werden, bis an ihr Lebensende werden sich - märchentypisch – nun im Schloss leben.

Anschließend geben die Schauspieler den Zuschauern noch Autogramme. Und Gerd Grönebaum lässt sich eins ums andere Mal ablichten. Ein fotomodellnder Bär ist gerade bei den Kindern eben besonders gefragt.

>>> LAIENSPIELSCHAR WELPER UND MÄRCHENBÜHNE

Die Katholische Laienspielschar Welper gibt es seit 1946, zunächst wurden Stücke für Erwachsene gespielt. 1968 dann regten Karl-Heinz Walter und Peter Grönebaum an, auch einmal Märchen zu spielen.

Heute führt die Theatergruppe in jedem Jahr zwei bis drei Stücke auf – inzwischen nur noch Lustspiele und Märchen