hattingen. . Der Nostalgische Weihnachtsmarkt bietet ein Fest für alle Sinne. Wir haben einen Rundgang durch die Hattinger Innenstadt gemacht.

Es weihnachtet in Hattingens Innenstadt. Mit roten Schleifen und Lichterketten geschmückte Tannenbäume verstecken undekorative Laternenmaste, der Duft gebrannter Mandeln, frischer Waffeln und anderer Leckereien liegt in der Luft. Und überhaupt: Der Weihnachtsmarkt ist ein Markt der Sinne.

Teils ganz unterschiedliche Buden gibt es zu entdecken. Vom Reschop Carré bis hinauf zur Heggerstraße finden Besucher vielfach so genannte „Klassiker“. Gebrannte Mandeln, Paradiesäpfel und Schokofrüchte werden allein auf dieser Strecke mindestens vier Mal angeboten. Wem das an Süßem nicht genügt, der kann auf dem Weg auch Crêpes – nach Gusto auch herzhafte – oder Waffeln kosten. Für Freunde von Kräuterbonbons steht wieder Heidi Voigt mit Leckereien aus eigener Produktion an der Heggerstraße. „Die Cachou sind die Nummer eins bei uns“, sagt sie. In Tüten zu je 2,50 Euro verkauft sie die Bonbons mit Anisöl und Lackritzstreuseln.

Aufgepimptes und Selbstgemachtes

Neu auf der Heggerstraße ist dieses Jahr Vera Schmidt aus Bochum. Sie „pimpt“, laut eigener Aussage, Mützen mit Perlen und Glitzersteinchen. Das Ergebnis: reich verzierte Pudelmützen in vielerlei Farben.

Vera Schmidt verkauft Mützen mit Perlen und Glitzersteinchen.
Vera Schmidt verkauft Mützen mit Perlen und Glitzersteinchen. © Fischer

Auf Höhe zur Oststraße ist der Weihnachtsmarkt zu Ende. Die kleine Kindereisenbahn dreht hier ihre Runden, gegenüber verkauft die Ideenschmiede unter anderem roten und weißen Glühwein sowie Selbstgemachtes. „Das hier ist der absolute Kultstand“, weiß Hans Joachim Appel, dem der Standplatz überhaupt keine Sorgen bereitet.

Echtes Frankreich-Flair im Krämersdorf

Wer sich durch Düfte in nahe Urlaubsländer entführen lassen will, dem sei der Frankreich-Markt ans Herz gelegt. Schon am Eingang zum Krämersdorf betört Lavendel die Besucher. Auch kulinarisch kann man sich hier verwöhnen lassen. Wurstspezialitäten aus dem Baskenland, Elsässer Flammkuchen oder französische Käsespezialitäten lassen einen in Urlaubserinnerungen schwelgen. Für das echte Frankreichflair sorgen die Französisch sprechenden Verkäufer.

Hans Joachim Appel, 52, wärmt  im Stand der Ideenschmiede Getränke auf - unter anderem roten und weißen Glühwein sowie Selbstgemachtes.
Hans Joachim Appel, 52, wärmt im Stand der Ideenschmiede Getränke auf - unter anderem roten und weißen Glühwein sowie Selbstgemachtes. © Fischer

Touristenmagnet schlechthin ist aber der nostalgische Weihnachtsmarkt auf dem Kirchplatz. Neben hochwertigen Köstlichkeiten wie handgebackenen Brotkreationen und Herzhaftem vom Schultenhof können Gäste außerdem den obligatorischen Glühwein in romantischer Altstadt-Atmosphäre genießen. Christa Vetterkind verkauft mundgeblasenen Weihnachtsglasschmuck aus Lauscher in Thüringen, „der Ursprungsstadt des gläsernen Baumschmucks“. Die traditionellen Formen der Vögel, Zapfen und die Kugeln hingen so auch an Omas Weihnachtsbaum. Weihnachtliche Klänge werden die Besucher dann bald auch von der als singender Weihnachtsbaum beworbenen Bühne am Küsterhaus vernehmen können.

Süße Weihnachts-Crêpes gibt es bei Marco zu kosten - natürlich mit Marzipan. Und mehr.
Süße Weihnachts-Crêpes gibt es bei Marco zu kosten - natürlich mit Marzipan. Und mehr. © Fischer

Kunstausstellung im St.-Georgs-Viertel

Ein weiterer Bereich des Hattinger Weihnachtsmarkts ist der Platz am Steinhagentor. Wer sich aus Richtung Schulstraße der Altstadt nähert, wird dieser Tage von einer Giraffe überrascht. Das knapp vier Meter hohe Tier blickt während der Weihnachtszeit über die Stadtmauer hinweg. Die Skulptur ist aus Metall und gehört zu einem Skulpturen-Ensemble, das das St.-Georgs-Viertel in eine Kunstausstellung verwandelt. Elefant, Giraffe und Co. wurden von Künstlern aus Simbabwe hergestellt. Shona-Art verkauft diese Objekte in ihrem Auftrag. Am Abend werden Feuerschalen und Drachenskulpturen angezündet und tauchen den Platz in eine magische Atmosphäre.

Insgesamt ist der Weihnachtsmarkt vielfältig. Traditionelles Handwerk, Glühwein und Schlemmereien werden genauso angeboten wie die ein oder andere Geschenkidee.

>>> DIE GESCHICHTE VON DER WEIHNACHTSGURKE

Es gibt auch Glasbaumschmuck in Gurkenform. Der Tradition nach war es so, dass eine Gurke in den geschmückten Baum gehängt wurde. Das Kind, das diese inmitten der Kugeln entdeckt hatte, durfte zuerst die Geschenke auspacken.

Heute verkauft Christa Vetterkind die grüne Glas-Gurke auf dem Nostalgischen Weihnachtsmarkt.