Hattingen. . Zum 20. Mal gab es jede Menge Dekoration für den Herbst und die Vorweihnachtszeit. Mehr als 30 Anbieter zeigten ihre Handwerkskunst.

Durch die Gebläsehalle dringt stimmungsvolle Musik. Monika Müther schlendert um ihren Stand auf dem Martinimarkt in der Gebläsehalle des Industriemuseums Henrichshütte an der Werksstraße herum. Zufrieden blickt sie auf ihre selbst gemachten Schätze aus Filz. In allen möglichen Farben liegen sie da: Lila, Grün, Knallgelb. Allesamt sind Unikate.

Besonders die Hüte finden bei den Besuchern dieses Marktes, der bereits zum 20. Mal stattfindet, großen Anklang. „Ich habe kein bestimmtes Muster, nach dem ich arbeite. Ich filze einfach drauflos. Deshalb sieht auch jedes Stück anders aus“, sagt Monika Müther.

Duftende Seelentröster sollen Mut machen

Einzigartig sind auch ihre kleinen duftenden Seelentröster. Die weichen Kugeln sind mit Lavendel gefüllt und verbreiten einen betörenden Geruch. „Wie das Leben haben sie eine helle und eine dunkle Seite.“ Monika Müther streicht über die weiche Oberfläche. „Doch die dunkle Seite hat eine helle Stelle in der Mitte. Das soll Mut machen.“ Ihre Ware verkauft Müther hier auf dem Martinimarkt nun schon zum 20. Mal. „Ich komme jedes Jahr gerne hierher. Wir sind wie eine große Familie. Und heute findet unser Familientreffen statt“, sagt sie schmunzelnd.

„Auch die Besucher kenne ich mittlerweile. Ich denke, die bunte Kombination der Anbieter macht den Markt für sie so interessant.“ Eine von ihnen ist Gisela Fröschler. Auch sie ist seit den Anfängen dabei. „Die Atmosphäre ist einfach unbeschreiblich schön. Das Gespräch mit den Kunden, die Musik, alles macht großen Spaß.“ Fröschler verkauft selbst gefertigten Edelsteinschmuck. „Die Kupferfassung mache ich selbst. Die Steine kaufe ich auf Mineralienmessen ein.“ Dann fügt sie alles zu einem ganz individuellen Schmuckstück zusammen. „Die Steine bleiben dabei unangetastet. Ich durchbohre sie nicht, sondern klebe die Einzelteile nur zusammen.“

Leidenschaftlicher Bastler ist seit 20 Jahren dabei

Gerd Dahlhaus (88) ist zum 20. Mal beim Martinimarkt min Hattingen mit einer Holzkunst dabei.
Gerd Dahlhaus (88) ist zum 20. Mal beim Martinimarkt min Hattingen mit einer Holzkunst dabei. © Fischer

Auch Gerd Dahlhaus ist ein leidenschaftlicher Bastler. Er bietet selbst geschnitzte Holzfiguren auf dem Martinimarkt an. Säge, Messer und Schnitzwerkzeug gehören zu seinen wichtigsten Utensilien. Ein großer hölzerner Stern ist eines der Prunkstücke seiner Sammlung. „Ungefähr vier Stunden habe ich dafür gebraucht. Der Stern besteht aus dem Holz einer Lerche.“ Buche und Fichte verwende er ebenfalls häufig für seine Werke.

Ein Holz-Tortenstück mit Löchern für Geldscheine: So kann ein Geldgeschenk hübsch verpackt werden. Zu finden gab es das gute Stück auf dem Martinimarkt in Hattingen.
Ein Holz-Tortenstück mit Löchern für Geldscheine: So kann ein Geldgeschenk hübsch verpackt werden. Zu finden gab es das gute Stück auf dem Martinimarkt in Hattingen. © Fischer

Brigitte Schlesies (72) und Rita Rehwald (65) sind begeistert von seinen Arbeiten. Gerade haben sie ein kleines Tortenstück aus Holz gekauft. Darin befinden sich kleine Löcher für Geldscheine. „Das ist doch das perfekte Weihnachtsgeschenk“, finden beide. „Viel schöner als so ein langweiliger Briefumschlag.“ Immer wieder gerne besuchen die Frauen den Martinimarkt. „Hier kommt jedes Mal richtig Weihnachtsstimmung auf. Alles sieht so festlich aus. Obwohl es bis Weihnachten noch ein wenig dauert, kann man sich hier schon mal ein bisschen einstimmen.“

Tradition des Martini-Marktes und Programm

Der Martini-Markt findet traditionell immer an drei Tagen – von freitags bis sonntags – statt. Hobbykünstler bieten dort ihre selbst gefertigten Waren an. Kooperationspartner ist der Künstlerbund Multicolor. Ein Lesecafé, Musik, eine Modenschau und ein Martinsumzug gehören zum Programm. Der Eintritt ist immer frei.