Hattingen. Die Dienststellen an der Bahnhofstraße sind nicht mehr zeitgemäß. Die Stadt möchte den Standort schließen und die Immobilie verkaufen.

Die Stadtspitze plant einen Umzug von Verwaltungsstellen. Der Standort Bahnhofstraße 48 soll komplett aufgegeben werden. Als neue Adresse ist die Nierenhofer Straße vorgesehen. Konkret: Teile der alten Bürogebäude auf dem ehemaligen O&K-Gelände. Dort ist die Stadt aktuell als Mieterin präsent. Sie hat mehrere Gebäude für fünf Jahre angemietet und als Unterkunft für Asylbewerber hergerichtet. Genutzt wird der Standort allerdings nicht mehr, seit die Zahl der Flüchtlinge deutlich zurückgegangen ist.

Eine Lösung für zwei Probleme

Frank Mielke ließ im Rahmen seiner Etatrede keinen Zweifel daran, dass der Umzug nicht nur raumplanerische, sondern auch finanzielle Gründe hat. „Wir haben für zwei Probleme eine Lösung gefunden“, sagte der Kämmerer.

Problem eins: Die Bahnhofstraße 48 quillt über. Dort sind Teile des Fachbereichs Jugend, Schule und Sport untergebracht, der Fachbereich Bürgerservice-, Rechts- und Ordnungsangelegenheiten sowie das Bürgerbüro. Vor allem die Personalaufstockung im Jugendbereich hat dazu beführt, dass die Mitarbeiter immer enger zusammenrücken mussten. „Die Gebäude sind alt und weit weg vom aktuellen Standard“, sagt Frank Mielke. Bei einem Umzug werde die Stadt Raumqualität gewinnen und Erlöse erzielen, wenn die Immobilie verkauft wird. „Vielleicht ergeben sich daraus ja auch noch Impulse für die Umgestaltung der Bahnhofstraße“, hofft Mielke.

Näher an die City

Problem zwei: Aktuell zahlt die Stadt einen hohen Mietpreis für den Standort Nierenhofer Straße, der nicht genutzt wird. Der Kämmerer hofft, im Rahmen von Kaufverhandlungen mit dem Eigentümer auch Mietablösesummen verrechnen zu können. Dabei benötigt die Stadt nur einen Teil der Räume, die zurzeit angemietet sind – die alte Waschkaue und das Großraumbüro würden nicht gekauft.

Fünf Millionen Euro hat Mielke im Etatentwurf 2019 für das Umzugsprojekt eingestellt. Der Umbau soll 2020 erfolgen. Ein Jahr später würden die Dienstellen – darunter das hoch frequentierte Bürgerbüro – dann näher an die City rücken.