Hattingen. Drei Wochen nach dem Start des Alkoholverbots im Park Diepenbeck zieht die Stadt positive Bilanz. Die Szene trinkt woanders, und bleibt ruhig.
Anfang Juli hat die Stadt Hattingen Alkoholgenuss in der Öffentlichkeit in Teilen der Parkanlage Diepenbeck in Welper untersagt. Die Verwaltung reagierte damit auf eine steigende Zahl von Übergriffen auf Bürgerinnen und Bürger durch zum Teil stark angetrunkene Personen und Personengruppen.
Drei Wochen später ist die Stadt mit dem Erfolg der Maßnahme sehr zufrieden. „Die Szene hat den Standort verlassen und damit sind auch die Übergriffe und Straftaten verschwunden“, sagt die Erste Beigeordnete und Rechtsdezernentin Christine Freynik.
Wichtiges Signal hat gewirkt
„Das Alkoholverbot ist ein wichtiges Signal gewesen und hat gewirkt“, erklärt Freynik weiter. Man habe die Rangeleien und Verfolgungsjagden unter den Tätergruppen sowie die Pöbeleien und Sachbeschädigungen zu Lasten Dritter nicht länger hinnehmen können. Selbst Mitarbeiter der städtischen Ordnungsdienste seien von alkoholisierten Tätern angegriffen und verletzt worden.
Vier bis zehn Personen
Gleichzeitig räumt die Ordnungsdezernentin ein, dass das Alkoholverbot für das Parkareal neben dem Jugendtreff zu einer Verdrängung der Szene geführt habe. „Die uns bekannten Personen – wir sprechen von vier bis zehn – sind an andere Standorte gewechselt und trinken dort weiter, zum Beispiel vor Netto an der Thingstraße“, so Freynik. Städtischer Ordnungsdienst und Polizei hätten die Szene weiter unter Beobachtung, würden aber nicht eingreifen, auch wenn es Beschwerden von Bürgern gebe.
„Solange alles ruhig bleibt und keine Straftaten verübt werden, gibt es keine Handhabe für ein ordnungsrechtliches Eingreifen“, sagt Christine Freynik. „Das muss eine Gesellschaft dann auch einmal aushalten.“