Hattingen. . Die Sparkasse Hattingen zeigt und erklärt Lesern der WAZ die Sicherheitsanforderungen und Funktionsweise des Tresorraums.

Es klimpert und rappelt laut – just, als Dirk Kater, Leiter der Sparkassen-Hauptstelle an der Roonstraße, den Münzzähler erklärt. Später werden die Teilnehmer der „WAZ öffnet Pforten“-Aktion nicht nur den Tresor erkunden, sondern auch eine schwere Plastiktüte mit eingezahltem Münzgeld anheben.

Wie groß die Summe darin ist? Kater zuckt mit den Schultern. „In jeden Sack dürfen maximal zwölf Kilo.“ 60 bis 80 solcher Säcke kommen pro Woche zusammen – und landen nicht etwa im Tresor, sondern bei der Landeszentralbank. An den Münzen macht Udo Schnieders, Marketing-Chef der Sparkasse Hattingen, ein Problem von Geldinstitute fest: „Wir müssen jede Münze auf Echtheit und Umlauffähigkeit prüfen. Es wird immer mehr reguliert. Das ist teuer.“ Zweite Herausforderung: die Digitalisierung. Kurz drauf übrigens halten die WAZ-Leser eine Million Euro in der Hand – geschreddert als verleimten Block.

Walli Stock trägt einen zwölf Kilo schweren Münzsack in der Sparkasse Hattingen bei der Aktion „WAZ öffnet Pforten“.
Walli Stock trägt einen zwölf Kilo schweren Münzsack in der Sparkasse Hattingen bei der Aktion „WAZ öffnet Pforten“. © Fischer

Tresorraum wurde 2014/15 modernisiert

Im 2014/15 modernisierten Tresorraum, um den das Haus herumgebaut ist, befinden sich private Schließfächer. Die Gruppe erreicht ihn über die Treppe in den Keller, vorbei an schwach blau leuchtenden Bullaugen im Treppenflur.

Die Tür des Tresorraums steht offen, ist einen großen Schritt dick und trägt das Sparkassen-Zeichen. Lina (10) darf sie bewegen. „Geht ganz leicht“, sagt sie – dabei wiegt das gute Stück sechs Tonnen. Eine verblendete Glastür trennt noch von dem, „was früher immer gern als Herzstück bezeichnet wurde“, sagt Kater – dem Tresorraum mit 1450 Kundenfächern in fünf unterschiedlichen Größen.

Ein Sesam-öffne-Dich oder eine Türklinke reichen nicht

Dirk Kater, Leiter der Hauptstelle der Sparkasse Hattingen, öffnet mit Lina bei „WAZ öffnet Pforten“ die Tresorraumtür.
Dirk Kater, Leiter der Hauptstelle der Sparkasse Hattingen, öffnet mit Lina bei „WAZ öffnet Pforten“ die Tresorraumtür. © Fischer

Ein Sesam-öffne-Dich oder eine Türklinke reichen für den Eintritt nicht, aber Bankkarte und PIN-Nummer. Auf dem Display sieht der Nutzer dann seine Schließfachnummer. Mit einem leisen Klick öffnet sich die Tür zum 42 Quadratmeter großen Raum. Er ist fensterlos, riecht anders als der Vorraum. Mit hellem Holz eingefasst sind die metallenen Schließfächer mit den goldfarben umrandeten Schlössern – zu öffnen mit einem Schlüssel. Der Teppichboden ist grau, ein Kleiderständer steht im Eingang.

„Es gibt zwei Diskretboxen“, erklärt Kater. Dorthin können Kunden den Behälter aus dem Schließfach mitnehmen. „Wir haben ein Zwei-Zonen-System. Ist in einer Zone schon ein Kunde, kann in diese Zone kein zweiter mehr. So ist die Diskretion gewährleistet.“ Alarmvorrichtungen seien so gut, dass Erschütterungen bei Platten-Arbeiten auf der Heggerstraße schon mal Alarm ausgelöst hätten.

„Man wäre erstaunt, wie wenig Bargeld es gibt“

Überhaupt, sagt Kater, der auch sein Büro mit den vielen Sparschweine und die Kantine zeigt, wäre man erstaunt, wie wenig Bargeld inzwischen bei Geldinstituten lagern würde. „Wer heute noch eine Bank überfällt, landet nicht wegen der geraubten Summe im Knast, sondern wegen Dummheit.“

„Es ist toll, dass sich die beiden Herren von der Sparkasse, Herr Schnieders und Herr Kater, so viel Zeit genommen haben. Es ist spannend, mal hinter die Kulissen blicken zu können“, sagt Horst Lalla (77). Viele Informationen hätte er bei der Führung im Rahmen von „WAZ öffnet Pforten“ durch das Hauptgebäude der Sparkasse an der Roonstraße bekommen.

Lob für die aufschlussreichen Erklärungen

Informativ nennt auch Uwe Hebisch (58) den Gang in den Tresorraum. Er kennt schon andere Tresore, aber „die Technik wird ja wirklich immer besser, das ist spannend zu sehen“.

Auch für Helga Renschke ist dies nicht der erste Kontakt mit einem Banksicherheitssystem. „Ich war schon mal in der Geno-Volksbank in Burgaltendorf. Da sind die Sicherheitsvorkehrungen ganz andere. Dieser Besuch bei der Sparkasse jetzt war sehr aufschlussreich.“

Paare haben beim Umzug gute Erfahrungen gemacht

Doris Schote (67), seit 2011 im Ruhestand, hat zwar selbst hier in der Filiale gearbeitet, „aber die ganzen Zahlen und Hintergründe zu dem Tresor kennt man ja dann doch nicht“. Darum hatte sie sich um die Teilnahme bei der „WAZ öffnet Pforten“-Aktion beworben – und freut sich nun, dass es damit auch geklappt hat.

„Mehr Hintergründe zu erfahren, ist sehr spannend. Wir sind sehr zufrieden, dass wir dabei sein konnten“, sagt Rüdiger Stock (67). Seine Frau Walli (67) ergänzt: „Wir sind von Sprockhövel nach Hattingen gezogen, da waren wir begeistert, wie gut das mit der Betreuung bei der Sparkasse funk­tioniert hat.“ Diese Erfahrung hat auch das Ehepaar Lalla beim Umzug von Essen nach Hattingen gemacht, berichtet Christel Lalla (72) – und hofft, dass der Kundenservice in der Sparkasse noch lange erhalten bleibt.