Hattingen. . Viele Touristen bringen ihr eigenes Gefährt mit. Die anderen nutzen Angebote von Händlern oder auch die Leihstation am Industriemuseum.

Jörg Steschulat dreht eine Runde auf dem Leihrad: Alles läuft bestens. Der nächste Kunde kann losdüsen auf zwei Rädern von Fahrrad Wurm aus. Viele Touristen steuern die Stadt schon mit dem Rad an, andere leihen sich eines vor Ort. Auch Hattinger greifen gern aufs Leihrad zurück. Entweder um ein neues Gefährt zu testen oder um mit Besuchern auf Tour zu gehen.

Bei Fahrrad Hecken rufen Touristen teilweise aus ihrem Heimatort an, um ein Rad für eine Tour zu buchen. Gern würde das Geschäft am Steinhagen auf die Wünsche eingehen. Aus Platzmangel stehen dort aber nur „zwei Noträder ohne Motor“ zur Verfügung.

Hattingen setzt auf Radtourismus

Womit auch Fahrrad Wurm an der Kreisstraße nicht weiterhelfen kann, sind Kinderfahrräder. Von dem Standort aus ist man flugs in der Innenstadt oder auf dem Radweg. Interesse an Kinderrädern würde durchaus bestehen, sagt Werkstattleiter Jeff Schweinert. Doch müssten für das unterschiedliche Alter so viele Größen angeboten werden, dass das den Rahmen sprengen würde.

Vor dem Hotel Ruhr Inn stehen vier E-Bikes. „Wir haben eine Kooperation mit den Stadtwerken“, erzählt Joachim Kludt. Außerdem gibt es eine Autoladestation für die, die auf vier Rädern angereist sind. Unter den Gästen sind zahlreiche Radfahrer. Von der Gruppe aus den Niederlanden mit über 30 Personen bis zu Familien und Einzelreisenden. Die einen reisen mit dem Rad an, die anderen haben es auf dem Autodach mitgebracht. Leihräder werden eher selten benötigt.

„Alle Hattinger Hotels sind auf Radfahrer eingestellt“, freut sich Georg Hartmann. „Der Radtourismus ist sehr wichtig“, bestätigt der Leiter von Hattingen Marketing. Auch die Vermieter von Ferienwohnungen rechnen damit, dass Radler bei ihnen buchen.

Ruhrtalradweg und Bahntrassen sind attraktiv für Radfahrer

„Die meisten Radtouristen kommen mit dem eigenen Fahrrad“, sagt Hartmann. Das sie dann gut und sicher untergebracht haben möchten, weil manche Räder je nach Ausstattung viel kosten. Für die ohne eigenes Rad sei es aber wichtig, auch vor Ort ein solches leihen zu können. Möglich sei das auch bei Revierrad, das am Industriemuseum eine Leihstation hat. Reservierungen sind mit fünf Tagen Vorlauf im Internet möglich: www.revierrad.de.

„Man kann immer mehr haben wollen“, erklärt Hartmann. Doch der Hattinger Ist-Zustand in Bezug auf Radler ist seiner Ansicht nach schon gut. Sie können den Ruhrtal-Radweg nutzen, auf ehemaligen Eisenbahntrassen fahren. Und bei Fahrrad Wurm ein Cityrad für 2,50 Euro die Stunde oder ein E-Bike für 60 Euro von Freitag bis Montag 18 Uhr ausleihen.

>>> INFO: Stadt wirbt mit Flyern für Leihräder

„Hattingen hat Leihräder“ wirbt ein Flyer fürs Radfahren im Ruhrgebiet. Und bietet je nach Bedürfnissen City- und Treckingräder mit 8-Gang-Kettenschaltung mit Rücktritt oder 24-Gang-Freilauf-Kettenschaltung oder E-Bikes an.


  • Erhältlich ist er im Stadtmarketing, Haldenplatz 3. Pedelecs können kostenlos aufgeladen werden, beispielsweise am Reschop Carré. Räder können für eine Stunde, einen Tag oder übers Wochenende (2 verschiedene Tarife) gebucht werden.