Hattingen. . Vor 25 Jahren bauten Mitglieder der Volkssternware Hattingen sie Am Zippe auf. Der Standort ist Vergangenheit – die Gegend wäre aber ideal.
Vor 25 Jahren bauten die Mitglieder des Vereins Volkssternwarte Hattingen ihr Observatorium Am Zippe auf. Das ist längst Geschichte. Und die Geschichte wiederholt sich: Die Hobby-Astronomen suchen einen Ort, um wieder eine Beobachtungsstation aufzubauen.
Der Frust übers fehlende Gelände war schon 2013 „mittelgroß“ – nach zehn Jahren Suche. Seit 2010 immerhin stellt ein Vereinsmitglied seinen Schrebergarten in Essen für die Kuppel zur Verfügung. „Der ist aber nicht öffentlich zugänglich. Und jetzt möchte der Mann den Garten vermutlich aufgeben“, schlägt der Vorsitzende Michael Maucksch Alarm.
Verein veranstaltet zum 23. Mal die Astrobörse HATT
Das Observatorium Am Zippe hatte abgebaut werden müssen, weil hoch wachsende Bäume die Sicht versperrt hatten. „Wir wären gerne am Rand einer Wiese in der Nähe geblieben, aber das wollte die Stadt nicht, andere angebotene Grundstücke waren ungeeignet“, sagt Maucksch.
Sogar ein eigenes Such-Faltblatt wurde beim Hattinger Astronomischen Trödel-Tag verteilt, den der Verein alljährlich organisiert. Der 23. HATT ist für den 24. November terminiert. Auch da hat sich mit den Jahren etwas verändert. Weil 2016 die Aula nicht zur Verfügung stand, wich der Verein in die Gebläsehalle aus. „Das kam sehr gut bei den Besuchern an, darum sind wir dort geblieben“, so Maucksch.
Hobby-Astronomen kommen mit Teleskop zu Kindern
Erst kürzlich beim multikulturellen Sommerfest in Welper hatte Maucksch einige Kontakte bezüglich der Geländesuche. Bislang ohne Ergebnis. Die ISS, auf der Alexander Gerst derzeit arbeitet, können die Hobby-Astronomen übrigens häufig beobachten. „Man kann im Internet nachsehen, wann sie über uns ist.“
Schon jetzt informieren Vereinsmitglieder in Kindergärten und Schulen. „Vor wenigen Wochen erst waren wir in Welper in einem Kindergarten und haben die Kinder durchs Teleskop die Sonne sehen lassen. Wenn jemand möchte, dass wir kommen, kriegen wir das hin“, sagt Maucksch. 18 Mitglieder hat der Verein derzeit – neue sind willkommen.
Die Ausrüstung des Vereins ist sehr gut
Als die WAZ 1993 über die Volkssternwarte berichtete, verfügte diese über ein 15-Zentimeter-Newton-Spiegel-Teleskop. Ein größeres war das heute längst erreichte Ziel. „Wir haben zum Beispiel ein Maksutov-Teleskop mit 260-Millimeter-Spiegeldurchmesser, zwei Sonnen-Teleskope, gute Fernrohre.“
Die Astrofotografie ist ein Schwerpunkt im Verein geworden. So hoffen Mitglieder, von der am 27. Juli anstehenden Mondfinsternis gute Aufnahmen zu machen. „Das wird die längste Verfinsterung in diesem Jahrhundert.“
Indes lässt sich ein auch schon im Jahr 1993 formuliertes Ziel wegen des fehlenden Platzes bis heute nicht umsetzen: regelmäßige öffentliche Veranstaltungen. Doch Maucksch gibt nicht auf. Er blickt weiter erwartungsvoll in die Sterne. Und hofft, dass bald ein neuer Standort in die Vereinsgeschichte eingeht.
Fürs Observatorium werden 100 qm Platz gebraucht
Der Verein sucht ein 100 Quadratmeter großes Fleckchen mit freiem, unverbauten Blick mindestens von Südosten über Süden bis Südwesten. Idealer Standort: Süden von Hattingen oder Elfringhauser Schweiz. Eine kleine Pachtkönnte der Verein bezahlen, würde sich um die Grundstückspflege selbst kümmern.