Hattingen. 19 Mitglieder zählt der Verein Volkssternwarte Hattingen. Das muntere Grüppchen beobachtet gerne die Sterne oder gibt Tipps zum Teleskopkauf.
„Wir sind der kleine lustige Verein“, sagt Michael Maucksch – und meint damit, dass das Vergnügen die Arbeit für den Verein überwiegt, dem er vorsitzt – der Volkssternwarte Hattingen e.V.
Nur 19 Mitglieder, die dafür aber aus dem ganzen Ruhrgebiet kommen, zählt der Verein, davon ist die Hälfte etwa aktiv dabei. Was bedeutet, dass die Aktiven nächtens nicht nur den Himmel intensiv beobachten, sondern auch den „Hattinger Astronomischen Trödel-Tag“ (HATT) alljährlich organisieren. Und der HATT bringt auch das Geld ein, das sie benötigen, um sich beispielsweise neue Teleskope zu kaufen. „Nur mit den Mitgliedsbeiträgen kommen wir nicht aus, für 72 Euro bekommen die Mitglieder ja auch noch die Zeitschrift Astronomie heute und Sternzeit“, erklärt Maucksch.
In der jüngsten Ausgabe ist gerade wieder ein Foto des Vereinsmitglieds Volker Wickert abgedruckt: Blutmond – totale Phase der Mondfinsternis am 27. September 2015. Denn die Astrofotografie ist ein Schwerpunkt der Vereinsarbeit. „Mehrere Mitglieder sind in dem Bereich aktiv, es ist schön, wenn man sich austauschen kann“, so Maucksch. Auch das Beobachten der Himmelskörper macht in Gemeinschaft mehr Spaß – und so reist ein munteres Grüppchen ein Mal pro Jahr für einige Tage zu einer auswärtigen Station, um von dort in den Himmel zu blicken.
Im Jahr 2016 gibt es für den Verein eine Änderung: Erstmals kann der HATT nicht in der Realschule Grünstraße stattfinden, weil die Aula anderweitig gebraucht wird. „Wir überlegen, ob die Gebläsehalle in Frage kommt“, sagt der 59-jährige Maucksch, für den die Organisation des Treffens bereits Routine ist.
Beim HATT und anderen Börsen sieht er immer viele junge Menschen, die an Astronomie interessiert sind. Dass die aber nicht zum Verein finden, bedauert er, denn „wir brauchen Nachwuchs“. Dabei sind alle willkommen, gleich ob mit oder ohne Vorwissen. „Und wir beraten auch gerne. Neulich kam ein junger Mann, der wollte sich ein Teleskop kaufen, wir haben uns mit ihm getroffen, er bekam Tipps“, berichtet Maucksch.
Demonstrieren können die Vereinsmitglieder die Teleskope derzeit allerdings nur in der vereinseigenen Beobachtungsstation in einem Essener Schrebergarten. Denn ein seit Ende der 1990er Jahre gehegter Wunsch nach einem eigenen Gelände auf Hattinger Gebiet hat sich bis heute nicht erfüllt. Wann er sich erfüllen wird, steht in den Sternen – die Hoffnung jedoch, die geben die Vereinsmitglieder, die gerne in Schulen und Kindergärten Interessierten mittels eines speziellen Sichtgeräts die Gasausbrüche auf der Sonne zeigen, nicht auf.