hattingen. . Evangelisches Krankenhaus eröffnet Fachklinik. St.-Elisabeth-Krankenhaus in Niederwenigern plant, sein Angebot in der Altersmedizin auszubauen.
Das Evangelische Krankenhaus (EvK) erweitert sein Angebot: Nach Sanierung der bislang für internistische Patienten genutzten Station 13 ist diese nun Standort der geriatrischen Klinik im Hause. „Bedarf dafür“, sagt Mediziner Dr. Olaf Hagen, der die Getriatrie am EvK gemeinsam mit Prof. Andreas Tromm leitet, „ist da.“ Und das, obwohl es in Hattingen eine solche Fachabteilung schon seit Jahren gibt: am St.-Elisabeth-Krankenhaus in Niederwenigern.
30 bis 50 Prozent aller Krankenhaus-Patienten, so Hagen, seien älter als 75 Jahre. Wenn diese auch noch schwerst vielfach erkrankt und gebrechlich sind, seien sie am besten auf einer Geriatrie aufgehoben. Denn die Erkrankungen der Senioren sind altersspezifisch, verlaufen meist ganz anders als bei jüngeren Patienten. Zudem benötigen geriatrische Patienten – auch wegen des teilweise sehr hohen Alters – besondere Aufmerksamkeit.
Ziel: die bestmögliche Versorgung
„Die demografische Entwicklung fordert, dass wir uns den wachsenden Bedürfnissen öffnen“, betont EvK-Geschäftsführer Thomas Drathen. Und Andreas Tromm betont: „Die Menschen werden nun einmal immer älter und sind dann oft multimorbide. Das heißt, sie haben viele unterschiedliche Erkrankungen gleichzeitig.“ Diese wolle man bestmöglich versorgen.
Gemeinsam haben die Geschäftsführung des EvK, Andreas Tromm, Chefarzt der Inneren Klinik im Hause, und Olaf Hagen, der bereits die Geriatrie der Augusta Kliniken in Bochum-Linden leitet, daher die notwendigen Strukturen für eine Geriatrie an der Bredenscheider Straße geschaffen.
Mulifunktionsraum eingerichtet
So wurde auf der Station 13 unter anderem ein Mulifunktionsraum eingerichtet, in dem die Patienten ergotherapeutische Anwendungen und Krankengymnastik erhalten, aus Fachpflegekräften, Therapeuten, Krankengymnasten, Logopäden, Ergotherapeuten wurde ein professionelles Team zusammengestellt. Zudem erhalten Chef-Geriater Hagen und Tromm zum 1. Juli medinische Verstärkung – durch Oberärztin Dr. Shipe Shkreli.
Gerade im ländlichen Raum steigt der Bedarf nach geriatrischer Versorgung
Am St.-Elisabeth-Krankenhaus in Niederwenigern sieht man dem zusätzlichen geriatrischen Angebot in Hattingen „aufmerksam, aber nicht mit Sorge entgegen“, sagt Sprecherin Tanja Liebelt. „Aufgrund der demografischen Entwicklung und einem hohen Anteil älterer Menschen gerade im ländlichen Raum steigt der Bedarf nach geriatrischer Versorgung.“
Darauf reagiert man auch an der Essener Straße: So ist zusätzlich zu der seit im Jahr 2012 bestehenden Fachabteilung eine geriatrische Tagesklinik am Standort geplant. Und eine geriatrische Institutsambulanz ist bereits beantragt.
>>> DIE BETTENKAPAZITÄTEN
25 bis 30 Betten groß sei die Geriatrie am Evangelischen Krankenhaus, sagt Chefgeriatriker Dr. Olaf Hagen.
Das Zentrum für Altersmedizin am St. Elisabeth-Krankenhaus Niederwenigern, zertifiziert nach den Vorgaben des Geriatrie-Bundesverbandes, hält auf der geriatrischen Fachabteilung aktuell 50 Betten vor.