Hattingen. . Band Aarzemniecki spielt beim Heilig-Geist-Open-Air. Das stieg aus gutem Grund nicht vor der katholischen, sondern vor der evangelischen Kirche.

Hüpfburg, Ballons und Rock’n’Roll. Das Heilig-Geist-Open-Air-Festival ist auch in der dritten Auflage wieder laut und bunt. Dieses Jahr allerdings belebt es die Wiese vor der evangelischen Gemeinde an der Schützstraße statt das Gelände an der Heilig-Geist-Kirche.

„Für den wachsenden Zuspruch und die Unterstützung in den letzten Jahren richten wir in diesem Jahr das Festival hier vor der evangelischen Kirche aus“, erzählt Robin Kentsch (26), der neben Silas Dornbach (22) und Fabian Schraven (24) die Feier geplant hat. „Der Ortswechsel ist unser Dankeschön.“

Das nimmt der evangelische Pfarrer Bodo Steinhauer natürlich sehr gerne an, denn er weiß um das Organisationstalent der Jungs und den Erfolg des Festes in den vergangenen zwei Jahren.

Das Publikum hatte Spaß beim dreitägigen ökumenischen Gemeinde-Festival in Winz-Baak.
Das Publikum hatte Spaß beim dreitägigen ökumenischen Gemeinde-Festival in Winz-Baak. © Fischer

Auftritt der Kirchenchöre bei dem Open-Air-Festival

Das Open-Air-Festival ist Teil eines wilden Wochenendes in Winz-Baak. Schon am Freitag spielte die Band Aarzemnieki, die 2014 am Halbfinale des Eurovision Song Contest (ESC) in Kopenhagen teilnahm, und lockte Zuschauer weit über die Stadtgrenzen hinaus an. Nach dem Open-Air-Festival am Samstag folgte am Sonntag das Ökumenische Gemeindefest mit Gottesdienst und dem Auftritt der Kirchenchöre aus den Gemeinden.

Alkoholfreier Cocktail von Bar-Keeper Marcel (15) gab es beim dreitägigen ökumenischen Gemeinde-Festival in Hattingen Winz-Baak.
Alkoholfreier Cocktail von Bar-Keeper Marcel (15) gab es beim dreitägigen ökumenischen Gemeinde-Festival in Hattingen Winz-Baak. © Fischer

Noch ist es früher Samstagnachmittag und die Besucherzahl ist noch eher gering. Vor allem Jugendliche sitzen auf Decken auf dem Rasen um die Bühne herum. Ein Mädchen mit blauem Oberteil und einem langen Rock, der im Wind flattert, reckt gerade die Nase in Richtung Sonne und schließt die Augen. In der Hand hat sie ein Kaltgetränk. Auf der Bühne spielt „The Duke’s Pleasure“, eine von fünf Rock-Bands die an diesem Samstag auftreten werden. Die drei Musiker sind mit Schlagzeug, Bass und Gitarre da. Die wilden, rockigen und vor allem lauten Klänge kommen bei den Zuhörern gut an, sie recken die Arme in die Luft und klatschen im Takt der Musik.

Zusammenhalt der Konfessionen ist entscheidend

Nur ein paar Meter weiter steht der Riesenkicker, mindestens doppelt so groß wie eine normale Ausführung. Es riecht nach Rauch, er kommt vom Grill und es ist wahnsinnig heiß. „Genau der richtige Tag für ein Fest“, findet Susanne Hennig (44). „Schade nur, dass so wenig los ist.“ Gerade steht sie ein paar Meter von der Bühne entfernt und sieht sich interessiert um. Gleich muss sie wieder hinter die Theke, abwechselnd geben dort ehrenamtliche Helfer die Getränke aus.

Auf einer Bank sitzt Meret (19) mit ihren zwei Freundinnen. Neben ihnen steht einladend die große blaue Hüpfburg. Schon im vergangenen Jahr war das Trio hier, hat die Musik genossen. Dass das Fest heute vor der evangelischen statt der katholische Kirche stattfindet, gefällt ihnen. „Die Zusammenarbeit der Konfessionen ist wichtig“, sind sich die Frauen einig. „Ökumene heißt Grenzen überwinden und zusammenwachsen. Gemeinsam zu feiern ist doch das Schönste.“