Hattingen. . Die Ideen und Entwürfe der Hattinger Verwaltung für eine Erweiterung von Gesamtschule und Ganztag gehen den Fraktionen nicht weit genug.
Es stehen mehrere große Baumaßnahmen an Hattinger Schulen an. Planungen und Vorplanungen gibt es bereits, die von der Politik im Schulausschuss abgesegnet werden sollten. Die brachte in allen Fällen Alternativen aufs Tableau. Beschlossen ist aber noch nichts.
Zunächst ging es um die Gesamtschule und den Antrag von SPD und FDP, den alten Bau an der Lange Horst abzureißen und neu zu bauen. Rudolf Viefhaus, Leiter der Gebäudewirtschaft, erläuterte hier den Vorschlag der Verwaltung: Ein dreistöckiger Bau in den Hang zum Sportplatz hin, der den Blick auf den Giebel der Schule freilässt. Das war ein Wunsch der Denkmalschutzbehörde, weil das Gebäude für Welper prägend sei. Wichtig: Ein Denkmal ist der Bau nicht, ein Abriss nicht ganz ausgeschlossen.
Politik lehnte großen Dimensionen zunächst ab
Viefhaus räumte damit auf, dass der Keller schimmelig sei. Es sei aber richtig, dass ein Teil der Kellerräume gesperrt sei, weil in dem 100 Jahren alten Mauerwerk die Feuchtigkeit steckt. Die bekäme man selbst mit Drainage nicht heraus. Allerdings sei in den oberen Etagen davon auch nichts zu spüren.
Allein Friedhelm Knippel von der Linken sprach sich gegen einen Abriss aus, forderte stattdessen, den angedachten zusätzlich Bau am Hang deutlich größer zu gestalten. Die übrigen Fraktionen positionierten sich zu diesem Thema noch nicht.
Die Verwaltung wies den Vorwurf ab, nicht alle Förderprogramme auszunutzen, wodurch „große Lösungen“ ausblieben. „Schon bei der Schulentwicklungplanung 2015 habe ich die Montag-Stiftung angesprochen. Die Politik wollte keinen Ausbau in diesen Dimensionen, sondern für jede Schule etwas“, betonte Dezernentin Beate Schiffer. Bis zur Ratssitzung am 5. Juli soll die Verwaltung eruieren, ob es Finanzierungsmöglichkeiten für einen Schulneubau gibt.
Doppelt so viel Platz im Ganztag gewünscht
Eine große Lösung wünscht sich die Hattinger Politik bei den Neubauten für Gruppen des Offenen Ganztags in Blankenstein und Holthausen. Sie erteilte den Auftrag, zu prüfen, was eine statische Vorbereitung der geplanten Bauten, für je ein zusätzliches Geschoss kosten würde. Auch baurechtlich muss diese Möglichkeit erst geprüft werden, so Viefhaus.
Sein Stellvertreter Ulrich Möller ließ keinen Zweifel daran, dass man so schnell wie möglich loslegen wolle und die Vorbereitung für eine spätere Aufstockung möglich sei. Neue finanzielle und bauliche Planungen für höhere OGS-Gebäude führten zu Verzögerungen. Zuletzt warnte Fachbereichsleiter Egbert Willecke vor einem Schnellschuss mit größeren Bauten. „Wir dürfen nicht einzelne Standorte so qualifizieren, dass die Anmeldezahlen hochschießen“, sagte er. Es brauche ein stadtweites Konzept.