Hattingen. . Michaela Harbord und Brigitte Serrano wollen die Population der Tauben verringern. Das käme der Hattinger Innenstadt und den Tieren zugute.

Die Anzahl der Tauben zu veringern, damit Verschmutzungen in der Stadt entgegenzuwirken und das Leid der Tiere zu beenden: Das sind die Ziele, die Michaela Harbord und Brigitte Serrano mit einem Taubenhaus in der Innenstadt erreichen möchten. Um die Idee umsetzen zu können, brauchen sie Hilfe und hoffen auf die die Unterstützung der Hattinger.

„Es ist gar keine Liebe zu Tauben, aber ich kann nicht wegsehen, wenn ein Tier Hilfe braucht“, sagt Michaela Harbord. Sie fängt verletzte Tauben in Hattingen ein und päppelt sie wieder auf. Gemeinsam mit Brigitte Serrano setzt sie sich nun für ein Taubenhaus ein.

„Die Stadtspitze würde uns dabei unterstützen, einen geeigneten Aufstellort zu finden“, sagt Serrano. Finanziell und personell muss aber alles ehrenamtlich gestemmt werden. Benötigt wird eine Unterkunft für die Vögel, in der sie nisten können. „Das kann zum Beispiel auch ein alter Bauwagen sein oder eine Hütte wie auf dem Weihnachtsmarkt“, erklärt Serrano. Zudem werden Menschen gebraucht, die helfen, das Taubenhaus zu säubern, die Tiere zu füttern und die Eier auszutauschen.

Gips-Attrappen statt Eiern

Denn die beiden Frauen möchten nicht mehr Tiere anlocken, sondern den Bestand dezimieren. Das soll geschehen, indem die Eier gegen Gips-Attrappen ausgetauscht werden. Da die Stadttauben Abkömmlinge verwilderter Brief- und Ziertauben sind, brüten sie besonders häufig. „Sie legen bis zu acht Mal im Jahr je zwei Eier“, zählt Harbord auf. „Wir wollen die Population gesund und in Grenzen halten“, erläutert sie.

Die Stadttauben sind zumeist Nachkommen verwilderter Brief- und Ziertauben. Sie brüten in Nischen, nicht auf Bäumen.
Die Stadttauben sind zumeist Nachkommen verwilderter Brief- und Ziertauben. Sie brüten in Nischen, nicht auf Bäumen.

Denn auf der Straße ernährten sich die Tauben von allem, was sie finden können. „Aus Hunger stürzen sie sich auf alles“, weiß Michaela Harbord. Das verursache Durchfall bei den Tieren und führe zu den unerwünschten Verschmutzungen. Eigentlich seien Tauben aber Körnerfresser.

Noch ein Vorteil eines Taubenhauses: Nicht nur kann die unkontrollierte Vermehrung der Vögel gestoppt werden. Zudem seien Tauben standorttreu. Heißt, wenn sie sich einmal an dem für sie vorgesehenen Nistplatz niedergelassen haben, kommen sie hierher zurück. Mit regelmäßiger Fütterung sollen die Stadttauben an diesen Ort gebunden werden. „Sie dürfen dann natürlich nicht anderswo gefüttert werden, denn der Hunger soll sie anlocken“, erklärt Harbord. Ohnehin ist das Füttern der Tiere auf der Straße nicht erlaubt.

Hattinger Innenstadt soll sauberer werden

Erreicht werden soll, dass auch die Innenstadt sauberer wird. Denn: „Tauben machen dorthin, wo sie fressen“, betont Brigitte Serrano. Sie erhofft sich, dass vielleicht auch Innenstadthändler den Nutzen erkennen und die Initiative unterstützen. Willkommen ist aber jeder. Auch Schulklassen könnte man später mit dem Taubenhaus Naturschutz am Objekt beibringen, überlegen die Frauen.

Wichtig ist ihnen, mit Vorurteilen aufzuräumen. Tauben übertragen keine Krankheiten auf den Menschen. „Und sie werden nicht weniger, wenn wir uns nicht darum kümmern.“

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Gebraucht wird handwerkliche Hilfe für den Aufbau des Taubenhauses, Material- und Geldspenden für das Futter. Auch ein „Haus“ – zum Beispiel ein Bauwagen – fehlt noch.

Wer die Initiative unterstützten will, kann sich telefonisch melden unter 0162/ 2387877 oder per E-Mail an taubenhaus-hattingen@gmx.de.