Hattingen. . Daniela und Jens Herkströter leben als Paar mit seiner Leidenschaft für die Feuerwehr. Liebe ist für sie, stets füreinander da zu sein
Liebe, das ist für Daniela und Jens Herkströter, stets füreinander da zu sein – im Alltag ebenso wie in schwierigen Situationen. Wobei letztere für die Herkströters fast schon Alltag sind, schließlich ist der 40-jährige Bankkaufmann bei der Freiwilligen Feuerwehr Hattingen aktiv, und das bereits seit seinem zwölften Lebensjahr.
Liebe, sagt seine Frau Daniela (39), sei für sie denn auch dies: „meinen Mann zu unterstützen, so gut es geht, gerade auch in seiner Tätigkeit bei der Feuerwehr. Denn diese ist mehr als nur ein Hobby, das ist pure Leidenschaft“.
Ein zeitaufwendiges ehrenamtliches Engagement
Genau davon ahnte die gebürtige Essenerin vor 16 Jahren, als sie ihren Jens kennenlernte, allerdings noch nichts. Zwar erzählte ihr der Hattinger, den sie sofort sympathisch fand, schon sehr früh von seinem ehrenamtlichen Engagement. „Doch dass das so zeitaufwendig ist...“ Das wurde der 39-Jährigen erst mit der Zeit bewusst.
Und so macht(e) Daniela Herkströter so manche Erfahrung, die die Partnerinnen der meisten Männer höchstens vom Hörensagen kennen: dass der Funkmelder zur Benachrichtigung in Notfällen Jens Herkströters wichtigster Begleiter ist. Und dass sie bei Familientreffen, auf Ausflügen, im Urlaub regelmäßig von jetzt auf gleich alleine mit ihren beiden acht und zehn Jahre alten Söhnen Erik und Finn dasteht. Weil ihr Mann mal wieder irgendwo einen Brand löschen und Leben retten (und als Feuerwehr-Sprecher danach auch noch die Zeitung informieren) muss.
Ohne den Rückhalt der Familie geht es nicht
Zugegeben nicht immer leicht sei das für alle, gesteht Jens Herkströter, „ohne den Rückhalt meiner Familie geht so etwas nicht“. Zumal seine Frau und die Kinder für ihn an erster Stelle stünden, „vielleicht nicht immer in punkto Zeit, aber auf jeden Fall von der Wertigkeit her“. Und Daniela Herkströter – die vor einigen Jahren übrigens auch mal zur Freiwilligen Feuerwehr wollte, aber Jens Herkströter war strikt dagegen – sagt: „Unsere Beziehung besteht ja nicht nur aus der Feuerwehr. Wir sind ein Stück weit auch eine ganz normale Familie.“
In der es Tobezeit mit den Jungs ebenso gibt wie Abende zu zweit vorm Kamin. In der auch Daniela Herkströter ihr eigenes Hobby pflegt – als Sängerin im Gospelchor „Unlimited“. Und in der die Herkströters – wie am vergangenen Wochenende im Centerpark in der Bispinger Heide – gemeinsame (Kurz)-Urlaube miteinander verbringen, in denen der Funkmelder pausiert…
Ein Bauprojekt als größte Belastung
Wobei beide betonen, dass das Leben mit und für die Feuerwehr für ihre Beziehung längst nicht so belastend sei wie ein Bauprojekt: Mit einem Anbau wollten Daniela und Jens Herkströter die Wohnfläche ihres Hauses in Welper erweitern. Allein: Der bereits 2013 fertiggestellte Komplex entspricht nicht den gesetzlichen Vorgaben, die Stadt hat ihn für eine Nutzung gesperrt. Gegen die verantwortliche Baufirma sind die Herkströters inzwischen vor Gericht gezogen.
Ihr Leben mit und neben einer Baustelle, deren Ende nicht absehbar ist, sagt Daniela Herkströter, „ist hart. Aber diese Erfahrung hat uns noch mehr zusammengeschweißt“.
Ihr Mann nickt. Und erklärt, Liebe sei für ihn denn auch vor allem dies: „eine Partnerin an meiner Seite zu wissen, der ich alle meine Sorgen und Nöte anvertrauen kann und mit Problemen nicht alleine dazustehen. Und zu wissen, dass das bei uns zweien genau so ist, das ist sehr, sehr schön“.