Hattingen. . Bislang führte die Strecke über Bredenscheid. Junge Union Hattingen hatte sich für Streckenänderung eingesetzt. Für die gibt’s auch Kritik.

Der Nachtexpress NE4 bekommt auf Hattinger Gebiet eine neue Linienführung – und zwar mit dem Fahrplanwechsel am 7. Januar 2018. So informiert die Verkehrsgesellschaft Ennepe Ruhr mbH.

Zwischen Hattingen und Sprockhövel wird die Linienführung von Bredenscheid nach Holthausen verlagert. Und: Der Bus fährt von Bochum-Hauptbahnhof dann künftig nicht mehr nur bis nach Sprockhövel-Haßlinghausen, sondern bis Schwelm. Für die Verlegung der Busstrecke hatte sich im Vorfeld beispielsweise die Junge Union (JU) Hattingen eingesetzt. „Wir haben uns im Dezember 2015 im Rahmen der Bürgerbeteiligung eingebracht“, sagt Marcel David Zok, Vorsitzender der JU Hattingen. Die lief im Vorfeld der Fortschreibung des Nahverkehrsplans. Stadt und Kreis hatten sich für diese Änderung ausgesprochen.

Es gibt auch Kritik an der durchgesetzten Änderung

In den sozialen Medien hat die JU für den Einsatz nicht nur Lob bekommen: Mancher beschwert sich darüber, dass Bredenscheid bald nicht mehr so angefahren wird wie vorher. Zok dazu: „Die ideale Lösung wäre eine eigene Nacht­express-Linie in Hattingen, was jedoch aufgrund der finanziellen Situation des Ennepe-Ruhr-Kreises, der Stadt und anderen Trägern vorerst nicht in Sicht ist.“

Zok verteidigt die Verlegung und führt dafür die aktuelle Einwohnerstatistik an: In Holthausen seien 35,77 Prozent der Menschen unter 35 Jahre alt, in Bredenscheid 28,09 Prozent. Entscheidender noch sei die Betrachtung der jungen Bevölkerung in der Stadt: In Holthausen wohnten mehr als elf Prozent der jungen Menschen, in Bredenscheid 4,71 Prozent. „Die neue Linienführung berücksichtigt dabei alle geballten Siedlungsbereiche, zusätzlich auf der Sprockhöveler Seite das Ballungsgebiet rund um die Schultenbuschstraße“, so Zok. Für junge Menschen, die in Bochum ausgehen oder abends spät jobben, sei der Nachtexpress gut und wichtig, denn bliebe Hattingen von der Anbindung her nicht attraktiv, zögen Junge weg.

Linie SB37 fährt künftig jede halbe Stunde

Der Nachtexpress fährt indes auf Hattinger Gebiet vor der Nordstraße – also vom Haus Kemnade über Welper und Hattingen-Mitte bis Friedrichstraße – auf gewohnter Strecke. Dann fährt er wie folgt: Nordstraße, Feldstraße, Pannhütter Straße, Aurorastraße, Lindstockstraße, Am Röhr, Hermannstraße, Salzweg, Buchholzer Straße, Heierberg, Murmanns Hof, Zur Voßkuhle, Sprockhövel Bergstraße, Kreuzstraße. Auf Sprockhöveler Gebiet geht es von der Kirche in Niedersprockhövel bis Schwelm.

Auch die Linie SB37 ist überarbeitet. Statt stündlich fährt der Bus künftig zwischen Haßlinghausen-Busbahnhof und Hattingen-Mitte montags bis freitags halbstündlich. „Die zusätzlichen Fahrten sind in Haßlinghausen mit der Linie 557 verbunden, so dass eine umsteigefreie Verbindung nach Schwelm besteht“, sagt Bogestra-Sprecher Christoph Kollmann.

Bisherige Strecke des NE4 durch Hattingen

Bislang machte der Nachtexpress nur zehn Mal Halt und fuhr auf einer anderen Strecke. Derzeit fährt der Nachtexpress noch folgende Haltestellen an: EvK, Sünsbruch, Lüggers­egge, Bredenscheid, Johannessegener Straße, Alte Poststraße, Zur Goldenen Kuhle, Waldweg, Sprockhövel Gedulderweg & Hattinger Straße.