Hattingen. . Der restaurierte Grundstein mit zwei Urkunden wird im März in St. Mauritius eingelassen. Die Spendenbereitschaft bei der Sanierung war groß.

  • Neue Urkunde auf Pergament in Schwarz und Rot ist über einen Meter lang
  • Kopien der alten und neuen Urkunde werden im Nikolaus-Groß-Haus ausgestellt
  • Bürger spendeten fast 173 000 Euro für die Sanierung in Niederwenigern

Sollten in ferner Zukunft Menschen die Urkunde zur Grundsteinlegung des Doms in Niederwenigern aus dem Grundstein holen, werden sie eine zweite Urkunde finden. Die erste, restaurierte aus dem Jahr 1858 berichtet vom Bau von St. Mauritius, die zweite von seiner Sanierung in den vergangenen vier Jahren. Die Parallele: Bei beiden Vorhaben war die Spendenbereitschaft groß.

Nachdem die beschädigte, lange gesuchte Grundsteinlegungsurkunde bei den Sanierungsarbeiten zufällig Arbeitern in die Hände gefallen war, ließ Pastor Mirco Quint sie restaurieren. „Da kam mir die Idee, dass wir auch von der Restaurierung eine Urkunde hinzufügen können“, sagt Quint. Gemeindemitglied Peter Neysters setzte sich an den Schreibtisch und fasste die Geschichte der Sanierung zusammen. Kalligraph Günter Roland schrieb sie mit Tinte in Schwarz und Rot auf Pergament. 1,02 Meter lang ist die Urkunde, in der die an der Sanierung beteiligten Unternehmen, Handwerker, Engagierten genannt werden – ganz so wie auch in der Grundsteinlegungsurkunde.

Spendensummen werden genannt

Auf die Fugenpredigten und -Gottesdienste verweist der Text – und nennt Summen: 172 777 Euro kamen an Spenden zusammen. „Die Bevölkerung zu beteiligen, war wichtig, denn dann bauen sie eine ganz andere Beziehung zum Dom auf“, sagt Quint, der die Predigtreihe und die Aktionen anstieß. 270 000 Euro steuerte die Bundesrepublik auf Initiative des Parlamentarischen Staatssekretärs Dr. Ralf Brauksiepe hinzu. Beides reduzierte die Eigensumme der Gemeinde von 800 000 Euro wesentlich. Den größten Batzen übernahm das Bistum Essen.

„Ich schreibe zwar viel mit Füllfederhalter, aber auf Pergament ist das etwas anderes“, sagt Pastor Quint, der die Unterschrift auf dem Pergament übt. Ein Stick mit Daten der Sanierungsarbeiten wird beigelegt. In den Dom eingelassen werden soll der restaurierte Grundstein mit den Urkunden am 10. März 2018. Wer die Urkunden danach sehen möchte: Kopien sollen im Nikolaus-Groß-Haus ausgestellt werden.