hattingen. . Zum sechsten Mal lobt der Förderverein Deutsches Aphorismus-Archiv einen Wettbewerb für Meister kurzer Sprüche aus. Das Thema lautet Begegnungen.

  • Der sechste Aphorismus-Wettbewerb 2018 dreht sich um das Leitthema „Begegnungen“
  • Fördervereins-Vorsitzender sieht großen Spielraum für geistreiche Beiträge aus dem Bereich der kleinen Gattung
  • Eine erste Anfrage kam bereits aus Usbekistan, Beteiligung am Aphorismus-Wettbewerb war bislang stets international

Neulich war Jürgen Wilbert mit einem selbst entworfenen T-Shirt unterwegs. „Die Menschen kommen und gehen“, war da auf seiner Brust zu lesen. Und auf seinem Rücken stand: „Bloß nicht zur Vernunft.“ Zu wunderbaren Begegnungen habe dieser Aphorismus geführt, sagt Jürgen Wilbert. Über den sich durchaus eine weitere spitzfindig formulierte Lebensweisheit schreiben ließe – etwa für den neuen Wettbewerb des Fördervereins Deutsches Aphorismus-Archiv (DaphA) Hattingen und der Stadt zum Thema „Begegnungen“.

Der bereits sechste Aphorismus-Wettbewerb 2018 biete den wohl größten Spielraum für geistreiche Beiträge aus dem Bereich der kleinen Gattung, betont Wilbert, der Vorsitzende des Fördervereins. Zu Begegnungen gehörten schließlich nicht nur Alltagssituationen mit Menschen, sondern auch mit Literatur, Ländern, Landschaften, Tieren . . . Gut möglich sei es zudem, den Begriff Begegnung als Entgegnung zu verstehen. „Und steckt von der Wortherkunft her nicht auch die Gegnerschaft in der Begegnung?“

Für Meister kurzer Sprüche, nicht für Sprücheklopfer

Nicht etwa „irgendwelche dummen Sprüche, die einem immer wieder im Alltag begegnen, sondern geistreich und witzig formulierte Gedanken“ seien dabei für den Aphorismus-Wettbewerb gefragt, betont Jürgen Wilbert. Anders ausgedrückt: Dieser Wettbewerb richtet sich an die Meister kurzer Sprüche, nicht an Sprücheklopfer.

Wer aufmerksam durchs Leben gehe, stelle dabei fest: Aphorismen sind so selten in unserem Alltag nicht, erklärt Jürgen Wilbert. Und erinnert an Sinnsprüche auf Grußkarten, Kalendern. Ja, selbst auf Wahlplakaten seien ihm diese bereits begegnet.

Einstimmung auf das nächste Aphoristiker-Treffen

Die verschiedensten Aphorismen zum Thema Begegnungen für den aktuellen Wettbewerb sollen übrigens wieder einstimmen auf das nächste Aphoristiker-Treffen Anfang November 2018 im Stadtmuseum. Aufgrund der Erfahrung der vorangegangenen Wettbewerbe sei mit insgesamt rund 400 Einsendungen zu rechnen, sagt der Vorsitzende des DAphA-Fördervereins. Als erster hatte sich bei ihm jüngst bereits ein Usbeke nach den Teilnahme-Regeln erkundigt.

Beteiligung ist international

International sei die Beteiligung am Aphorismus-Wettbewerb bislang stets gewesen, betont Jürgen Wilbert. Allerdings hoffen er und die weiteren Verantwortlichen darauf, dass auch die Hattinger wieder Geistreiches einreichen – wie schon 2016, als einige Aphorismen zum damaligen Leitthema „Weisheit, Kritik, Impuls“ verfassten.

Gewonnen hatte damals übrigens der Berliner Wolfgang Endler mit den Worten: „Für einen besseren Ausblick/zerschlage ich/noch jeden/Tellerrand“. – Kurz. Knackig. Nachdenkenswert.

>>> HATTNGER IGEL FÜR DEN BESTEN APHORISTIKER

Maximal drei Aphorismen können Teilnehmer zum Themenfeld „Begegnungen“ per Mail an aphorismus@hattingen einreichen, bis zum 15. Februar 2018.

Die besten Aphorismus-Beiträge werden ausgezeichnet: Für den ersten Preis gibt es 300 Euro und den Hattinger Igel, eine Radierung des Künstlers H. J. Uthke, für Platz zwei 200, für Platz drei 100 Euro. Zudem gibt es Sachpreise für die Plätze vier bis zehn.

Mehr Info: www.dapha.de