Hattingen. Auch in Hattingen müssen SPD und CDU deutliche Einbußen hinnehmen. Liberale erreichen in 34, AfD in 32 Wahllokalen zweistellige Ergebnisse.

  • Dramatischen Verluste von CDU und SPD bei der Bundestagswahl spiegeln sich auch auf lokaler Ebene wider
  • Liberale erreichen in 34, AfD in 32 der 64 Hattinger Wahllokalen zweistellige Ergebnisse
  • Nur in fünf Wahlbezirken waren die Grünen zweistellig, sie erlitten als einzige der großen Kleinen leichte Verluste

Die dramatischen Verluste von CDU und SPD bei der Bundestagswahl spiegeln sich auch im Ergebnis der Hattinger Wähler wider. Die SPD verlor bei den Zweitstimmen sogar noch stärker als im Bundesdurchschnitt. Sie erreichte in Hattingen jetzt noch 29,70 Prozent (-8,1 Prozent). Die CDU hielt sich hier in punkto Verlust leicht besser als im Bund (28,63 Prozent; -6,91).

Ihre stärksten Ergebnisse fuhren die Sozialdemokraten traditionell im Stadtteil Welper ein, wo sie insgesamt 38,1 Prozent erreichten und in den Wahllokalen Paul-Gerhardt-Haus und Gemeinschafsraum Gartenstadt sogar jeweils die 40-Prozent-Marke übertrafen. Die Christdemokraten erreichten Spitzenergebnisse in Niederwenigern (38,4 Prozent) und Oberstüter (42,7). Im dortigen Gemeindezentrum schnitten die FDP und die AfD mit je 14,55 Prozent der Zweitstimmen sogar noch besser ab als die SPD (12,73 Prozent).

AfD kratzt an 20-Prozent-Marke

Liberale und AfD sind überhaupt die Wahlgewinner: Die FDP erreichte in 34 der 64 Wahllokale zweistellige Ergebnisse, gewann gegenüber der Bundestagswahl 2013 8,2 Prozentpunkte hinzu (12,39 Prozent im Zweitstimmenschnitt). Ihr Top-Ergebnis erreichten die Liberalen im Gemeindehaus St. Engelbert (19,8 Prozent), ihr schlechtestes im Avantgarde Hotel (5,9Prozent):

Auf zweistellige Ergebnisse in 32 Wahllokalen brachte es die AfD (9,98 Prozent; +6,19), die Rechtspopulisten kratzten im Gemeinschaftsraum Lärchenweg gar an der 20-Prozent-Marke, im Heidehof Niederwenigern lag der Zuspruch mit 5,49 Prozent am niedrigsten. Nur leicht hinzu gewinnen konnten dagegen die Linken (7,66 Prozent, + 1,79), die im Gemeindezentrum Oberstüter (12,78 Prozent) am besten, im Heidehof (4,04 Prozent) am schlechtesten abschnitten.

Leicht Verluste bei den Grünen

Und die Grünen? Sie mussten gegen den Bundestrend als einzige der größeren kleinen Parteien sogar leichte Verluste hinnehmen (7,53 Prozent; -0,77). Nur in fünf Wahlbezirken waren sie zweistellig, das beste gab’s im Gymnasium Waldstraße (12,05 Prozent).

Und sonst? Nannte Barbara Vogelwiesche, Fachbereichsleiterin für Wahlen bei der Stadt, den Wahlverlauf „organisatorisch unkompliziert“. Der erste der 64 Hattinger Wahlbezirke war bereits um 18.35 Uhr ausgezählt: das Gemeindezentrum Oberstüter. Das letzte Ergebnis lief dann gegen 21.45 Uhr vom Briefwahlbezirk 11 ein.