Hattingen. . Im Hattinger Rathaus ging es beim Seniorenforum um die Linie 141. Die freiwillige Fahreignungsprüfung erhitzte die Gemüter.

  • Im Seniorenforum sprechen ältere Hattinger Themen an, die sie bewegen
  • Heiß diskutiert wurde über die freiwillige Fahreignungsprüfung
  • Vor allem ist den Senioren daran gelegen, mobil zu bleiben – ob mit dem Auto oder Bus

Um Gesundheit, Mobilität und dadurch bestehende Kontakte ging es beim Seniorenforum im Rathaus. Trotz der Hitze hatten sich 17 Männer und Frauen eingefunden, um ihre Wünsche und Anregungen vorzutragen. Zu Beginn berichtete die Sprecherin des Forums, Leni Meinecke, über die Mitgliederversammlung der Landesseniorenvertretung in Haltern am See.

Dort hatte Prof. Christoph Strünck über die enorme Bedeutung gesprochen, die Mobilität für die alternde Bevölkerung hat. Gerade im ländlichen Raum seien Busse und Bahnen für viele die einzige Möglichkeit, flexibel zu bleiben. Das sollte man fördern, war seine Meinung. Denn durch Mobilität entstünden Kontakte, beziehungsweise könnten Kontakte gehalten werden und das schütze vor Einsamkeit.

Senioren wünschen sich Papierticket

Ein weiterer Appell kam von ihm, die Städte noch intensiver barrierefrei zu machen. Eine Aufgabe, die mit der Stadt und der Verkehrswacht in Angriff genommen werden sollte. 19 Anträge seien eingereicht worden, sagte Leni Meineke.

Dazu zählte die Forderung, das Papierticket zu erhalten, das man am Schalter, beim Fahrer oder am Automaten bekommen kann. Denn viele Senioren hätten gar kein Handy, beziehungsweise kämen mit der Technik nicht zurecht, sich per Internet ein elektronisches Ticket zu sichern. Ein weiteres großes Thema war die Altenhilfe. Da war zur Ausbildung und Förderung ein Antrag eingebracht worden, die Zahl der Auszubildenden und Pflegehelfer zu steigern, für eine bessere Bezahlung zu sorgen, die Arbeitsbedingungen zu verbessern und insgesamt die Attraktivität des Berufs zu erhöhen.

Linie 141 soll wie bisher bestehen bleiben

Die Hattinger Senioren diskutierten über weitere Themen, die aus ihren Reihen kamen. Es wurde gefordert, den Anspruch auf Krebsvorsorge über das 70ste Lebensjahr hinaus bestehen zu lassen. Heiß diskutiert wurde auch über die Linie 141, die die Haltestellen der Kohlenstraße nicht mehr anfahren wird, weil viel zu wenig Fahrgäste vorhanden sind (die WAZ berichtete). „Diejenigen, die die Linie nutzen, finden das unerträglich, weil dadurch genau die Mobilität von Senioren eingeschränkt wird, die immer eingefordert wird“, erklärte ein Forumsmitglied. Es wurde überlegt, ob man einen Antrag an die Verkehrsgesellschaft schreiben wird, damit die Entscheidung doch noch zurückgenommen wird.

Die Gemüter bewegte dann die freiwillige Fahreignungsprüfung. Eigentlich, sagte Leni Meineke, sei sie dafür gewesen. Aber nachdem ein Fall zur Sprache kam, den ein Forumsmitglied schilderte, war sie absolut dagegen. Jemand hatte sich der Prüfung unterzogen und war - schneller als im Schritttempo - an einem haltenden Bus in einer Parkbucht vorbeigefahren. Und weg war der Führerschein. „Das hätte mir auch passieren können“, sagte sie.