Hattingen. . In Schutzkleidung mussten Stadtmitarbeiter die Asbestplatten nahe der Sünsbruchkurve entfernen. Die Polizei prüft, ob weiter ermittelt wird.

  • 400 Kilogramm asbesthaltige Platten wurden im Schulenbergwald abgeladen
  • Die Stadtmitarbeiter entfernten den giftigen Müll in Schutzanzügen
  • Immer wieder sind wilde Müllkippen im Stadtgebiet ein Problem

Im Schulenbergwald wurde Asbest gefunden. 400 Kilogramm Eternitplatten mussten Mitarbeiter der Stadt am Donnerstag in Schutzanzügen und zusätzlich mit Mundschutz entfernen.

Gemeldet hatte den gesundheitsgefährdenden Fund WAZ-Leser Carsten Herbertz: „Meine Frau hatte am Mittwoch im Schulenbergwald einen großen Haufen asbesthaltiger Wellplatten entdeckt“, berichtet Herbertz. Er ist vom Fach, kennt sich mit Baustoffen aus – entsprechend war ihm sofort klar, dass es sich um Asbest handelte. „Wenn die Platten vor 1990 hergestellt wurden, dann enthalten sie Asbest. Und die waren deutlich älter.“ Am Parkplatz hinter der Unterführung in der Sünsbruchkurve fand er sogar einen weiteren Haufen der Platten. Und informierte die Polizei und auch die Stadt.

Spezialsäcke und Schutzkleidung nötig

Letztere konnte die giftigen Materialien jedoch nicht sofort entsorgen. „Wir mussten spezielle Säcke für 15 Euro pro Stück bestellen und Schutzausrüstung besorgen“, erklärt Stadtsprecherin Jana Golus. Zu ihrem eigenen Schutz würden die Mitarbeiter für die Entsorgung mit einem Einmalanzug und Mundschutz ausgestattet.

Stadtmitarbeiter entsorgen am Donnerstagmorgen in Schutzkleidung die asbesthaltigen Platten auf der wilden Müllkippe im Schulenbergwald.
Stadtmitarbeiter entsorgen am Donnerstagmorgen in Schutzkleidung die asbesthaltigen Platten auf der wilden Müllkippe im Schulenbergwald. © Golus

Abgesperrt wurde der Bereich bis zum Morgen allerdings nicht. „Wenn die Platten nicht bewegt werden, dann geht von ihnen auch erst einmal keine Gefahr aus“, begründet Solveig Holste, Fachbereichsleiterin der Stadtbetriebe.

Früh am Donnerstag brachten Stadtmitarbeiter das Asbest zum Recyclinghof, wo es weiter entsorgt wird. Die Entsorgung von Asbest kostet pro Tonne 170 Euro plus Mehrwertsteuer. Die Entsorgung sei deshalb zwar nicht sehr teuer, der Arbeitsaufwand aber groß, betont Stadtsprecherin Golus.

Wilde Müllkippen verursachen Aufwand und Kosten

Immer wieder hat die Stadt mit wilden Müllkippen zu kämpfen – auch wenn es sich meist um weniger gefährliche Stoffe handelt. Im ersten Halbjahr 2016 mussten die Mitarbeiter etwa 8500 Kilogramm Müll von wilden Kippen einsammeln. „Das entspricht Entsorgungskosten von etwa 2600 Euro zuzüglich der Personal- und Fahrzeugkosten zum Einsammeln des Mülls und zum Reinigen der Ablagerungsfläche“, rechnet Golus vor. Häufig animierten Plätze, an denen bereits Müll liege, auch andere dazu, hier ihren Unrat abzuladen, weiß auch Solveig Holste.

Im Fall des Asbestfundes muss die Polizei nun klären, ob weitere Ermittlungen möglich sind oder der Fall an das Kreisumweltamt geht. Carsten Herbertz möchte auch die Staatsanwaltschaft informieren. Denn zwar ist das illegale Abladen von Müll verboten, aber in der Regel eine Ordnungswidrigkeit. In diesem Fall könnte es sich aber aufgrund der Gesundheits- und Umweltgefährdung auch um eine Straftat handeln.