Hattingen. . Knapp 69 Tonnen Abfall wurden im vergangenen Jahr illegal in Hattingen abgeladen. Dabei gibt es kostenlose legale Wege der Entsorgung.
- Pro Kopf wurden im vergangenen Jahr etwa 1,2 Kilogramm Müll in Hattingen illegal entsorgt
- Die Entsorgung der Abfälle kostet die Stadt hohe Summen
- Besonders neben Glas- und Papiercontainern wird Müll einfach abgestellt
Im vergangenen Jahr wurden fast 69 Tonnen Müll illegal im Stadtgebiet abgelegt. Und das kostet richtig Geld. Kostenpunkt für die Stadt: 124 600 Euro. Rechnet man die Zahlen auf die Einwohner um, so entsorgte jeder Bürger 1,2 Kilogramm Müll illegal irgendwo im Stadtgebiet.
Alte Fernseher, Kühlschränke und Autoreifen werden immer wieder in ganz Hattingen illegal abgelegt. Die Stadt unterscheidet zwischen wilden Müllkippen und Müllablagerungen an den Containerstandorten. Eine genaue Anzahl der wilden Müllkippen kann die Vverwaltung nicht beziffern. Nur so viel: „Es kommt leider sehr häufig vor“, erklärt Jana Golus von der Pressestelle der Stadt.
Das führt zu immensen Kosten. Allein im Jahr 2016 wurden an wilden Müllkippen 17,76 Tonnen Müll abgelegt. „Das hat die Stadt 37 600 Euro gekostet“, so Golus. Insbesondere an schlecht einsehbaren Stellen und im Böschungsbereich finden die Mitarbeiter der Stadt immer wieder wilde Müllkippen. „Es wird alles Mögliche illegal entsorgt – sogar Schadstoffe, aber auch normaler Hausmüll“, sagt Jana Golus und fügt hinzu: „Es wurde sogar schon ein Fass mit altem Frittierfett gefunden.“
Hohe Bußgelder drohen
Rund um Containerstandorte ist der Müllberg noch größer. „Da ist es leider besonders beliebt, seinen Müll einfach daneben zu stellen“, bedauert Golus. Neben Glas- und Papiercontainern wurden im Jahr 2016 insgesamt 51,12 Tonnen Müllen unsachgemäß entsorgt. Das verursachte Kosten in Höhe von rund 87 000 Euro.
Das illegale Abladen von Müll ist kein Kavaliersdelikt. „Je nachdem, was, wo und in welcher Menge entsorgt wurde, kann ein Bußgeld von bis zu 100 000 Euro fällig werden“, erklärt Sigrid Brüggen, beim Ennepe-Ruhr-Kreis für die Abfallwirtschaft und den Bodenschutz verantwortlich. Allerdings sind die Täter schwer zu überführen. „Wir benötigen eine exakte Täterbeschreibung, um die Tat nachweisen zu können“, so Brüggen. Sie wünscht sich, dass der Bußgeldkatalog aktualisiert würde. „Der ist teilweise veraltet. Außerdem müsste er umfassender sein.“
Dabei gibt es kostenlose legale Wege, seinen Müll zu entsorgen. Der Umweltbrummi fährt sechsmal im Jahr durch Hattingen und sammelt kostenlos Problemabfälle ein – zum Beispiel Farb- und Lackreste, Lösungsmittel, Säuren und Laugen, Pflanzenschutzmittel, Batterien (auch Autobatterien), Spraydosen, Leuchtstoffröhren, Energiesparleuchten und vieles mehr. Elektro- und Elektronik-Altgeräte können ebenfalls kostenfrei auf dem Recyclinghof der Stadt Hattingen abgegeben werden.