Hattingen. . Ist sie in Hattingen nicht möglich, plädieren die Liberalen für eine Kreis-Förderschule. Die CDU wartet auf neue Fakten und ist für kurze Wege.
FDP und CDU halten an der Förderschule fest. Fraktionsvorsitzender Gilbert Gratzel rechnet sich für die Liberalen zwar nicht allzu viele Chancen auf einen Standort vor Ort aus, fordert dann aber wenigstens eine Kreis-Förderschule als zweitbeste Lösung. Gerhard Nörenberg steht für die CDU ebenfalls hinter der Förderschule. Seine Fraktion wird aktiv, wenn der noch ausstehende Erlass von Schwarz-Gelb vorliegt und die Christdemokraten wissen, wie es um die neue Mindestgröße bestellt ist.
Wie alle anderen Schulen auch, hat die Förderschule St. Georg vorige Woche ihre Schüler in die Ferien verabschiedet. Mit dem kleinen Unterschied, dass in gut sechs Wochen keiner wiederkommen wird. Faktisch besteht die Schule zwar noch ein Jahr lang – aber nur auf dem Papier. In der Praxis wechseln die letzten 18 Schülerinnen und Schüler nach den Sommerferien an die Hauptschule Sprockhövel und nach Witten.
Stopp der Schließung bei Eltern kein Thema
In der vorigen Woche hatte die Förderschule St. Georg ihre Räume auf-, aus- und leergeräumt. In dieser letzten Woche vor Ort standen nur noch zwei Stunden morgens auf dem Programm. „Anlässlich unseres Abschieds aus Hattingen und von der Schule hatten wir noch ein paar Aktionen durchgeführt“, berichtet Schulleiter Lamek von der Zeit davor. So stand auf dem Programm: eine Klassenfahrt der Klasse 4/5, Wandertag an die Ruhr, Ausflüge nach Köln und ins Spieleland Uppsala, Besuch des Zoos in Gelsenkirchen und des Movie-Parks in Bottrop. „Mit einem kleinen Eigenanteil der Eltern wurden diese Fahrten aus dem nunmehr erschöpften Schulvermögen finanziert“, sagt er.
Der Stopp der Förderschulschließungen sei bei der Abschiedsfeier in der vorletzten Schulwoche für die Eltern kein Thema gewesen.
Für die FDP vor Ort ist es das. Gilbert Gratzel bedauert, dass der Regierungswechsel im Land für Hattingen ein halbes Jahr zu spät komme. Er weiß: „Die Räume am Standort sind weg“, das Gebäude wird umgebaut. Einen Unterricht für die Kinder vor Ort hält er aber immer noch für die beste Lösung. „Zweitschlechteste Lösung“ wäre für ihn, aus einer städtischen Förderschule in Witten oder Gevelsberg eine Kreis-Einrichtung zu machen, damit Kinder und Eltern aus allen Städten Zugriff haben.
Sitzung des Schulausschusses
Gerd Nörenberg bevorzugt kurze Wege für Förderschüler. Sollte die Förderschule noch eine Chance haben in Hattingen, will der CDU-Fraktionschef sie nutzen. Voraussetzung sind für ihn neue Fakten, die vorliegen müssten, um eine Entscheidung zu treffen. Seien sie da, solle direkt nach den Ferien eine Schulausschusssitzung stattfinden. Viele Eltern seien über die Schulschließung unglücklich gewesen, hätten sie aber aufgrund der geltenden Rechtslage hingenommen.