Hattingen. . Die Hattinger Band gab eines von vier Akustik-Konzerten in der Christuskirche in Bochum. Alina verkündet dabei ihren Umzug, zurück in die Heimat.
„Liebe ist meine Religion“, singt Alina Süggeler, während hinter ihr das Kreuz in mattem Rotlicht erstrahlt. Frida Gold im Gotteshaus: Eines von bundesweit vier Akustik-Konzerten der Hattinger Band bescherte in dieser Woche außergewöhnliche Momente in der fast ausverkauften Bochumer Christuskirche.
Schrille Outfits, provokante Show, Mode-Ikone: Das Bild von Alina Süggeler in der Öffentlichkeit ist fest umrissen. Dabei hat die 31-Jährige mit dem aktuellen Album „Alina“ ein großes Stück weit Abschied genommen von ihrem Image als Glamour-Kunstfigur. Ehrlich, bodenständig, besinnlich kommen die neuen Songs daher. Folgerichtig, dass auch die „Zurück zu mir“-Tour zu den Wurzeln der steilen Frida-Gold-Karriere zurückführt. Das hervorbringt, was die charismatische Sängerin eigentlich verkörpert: eine kluge, mitunter überdrehte, stets authentische Persönlichkeit, die es nach wie vor meisterhaft versteht, mit ihrer Stimme Stimmungen zu erzeugen.
Frida Gold spielte vor 400 Zuhörern im FZW
Alina Süggeler gibt Erinnerungen an die Kindheit preis
Das gelingt im Kirchenschiff im Zusammenspiel mit Gitarrist Andi Weizel eindringlicher als auf jeder Bühne. Berührt lauschen die Zuhörer dem balladesken Vortrag des Duos. Der größte Hit „Wovon sollen wir träumen“ darf nicht fehlen – und kommt in der reduzierten Piano-Version noch intensiver, emotionaler daher als im poppig-groovenden Original. Deutlich weniger abspecken müssen die Akustik-Varianten des 2016 erschienenen „Alina“-Albums, mit dem Frida Gold nicht an den kommerziellen Erfolg der beiden Vorgänger „Juwel“ und „Liebe ist meine Religion“ anknüpfen konnte. Nicht schlimm, meint Alina. „Wir sind damit trotzdem sehr glücklich. Für uns ist das Album immens wichtig.“
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Zwischen den Songs zeigt sich die Sängerin in bester Plauder-Laune. Erzählt von ihrer Kindheit in Hattingen, von der vor Hitze dampfenden Straße im Sommer, als sie sich „einfach nur frei“ fühlte. Von der Verbundenheit mit ihrer Familie. Von der Liebe zur Heimat, die nie erloschen sei. Von dem Gefühl, in Berlin, wo sie seit sechs Jahren lebt, „einfach nicht da zu sein, wo meine Leute, meine Menschen sind“. Vom steten Wunsch, die beruflich zwar nützliche, aber privat doch oft schwierige Zeit in der Hauptstadt zu beenden.
Von Berlin zurück ins Revier
Nun ist es soweit. „Wir sind mitten im Umzug. Vorhin hatten wir noch Arbeitsklamotten an“, berichtet Alina Süggeler bei ihrem Kirchen-Konzert. Die Fans sind entzückt, als sie ankündigt, just in diesen Tagen von Berlin ins Revier zu ziehen. Nach ihrem musikalischen Wandel auch das: ein Weg zurück zu den Ursprüngen. „Zurück zu mir.“