Die Idee klingt so simpel wie genial: Ein pfiffiger Werbestratege setzt 5000 Euro aus und schon stürmt ganz Hattingen zur Wahlurne. Für so viel mehr Demokratie ist das gar nicht so viel Geld.
Die Realität ist komplizierter und hinterlässt viele offene Fragen: Wie sieht die Wahlbeteiligung wirklich aus? Die Werbung hat uns zu verstehen gegeben, dass Geiz geil ist. Wenn der Elektromarkt mit 10-Euro-Gutscheinen winkt, dann strömen die Massen. Zu jeder Tageszeit. Nur: Gilt das auch für Wahlen?
Freie Wahlen sind ein Grundpfeiler unserer Demokratie. Wahlkoordinator Hermann Reiser hat Recht, wenn er von einer sehr ernsten Sache redet.
Was nicht unbedingt gegen die Idee von Uli Wilkes spricht. Die Wahl-Tombola ist keine reine Spaßaktion. Der Werbestratege stellt die Demokratie auf einen neuen Prüfstand.
Theorie hin oder her: Es wäre sehr spannend zu sehen, welche Auswirkungen der winkende Gewinn wirklich hat. Schon alleine deshalb muss die Wahl-Tombola stattfinden.