„4800 Erwerbstätige im EN-Kreis können von ihrer Arbeit nicht leben”, sagen ver.die und NGG. Die Gewerkschaften starten eine Aktion zur Bundestagswahl.
Dumpinglöhnen auf der Spur: Fünf Wochen vor der Bundestagswahl wollen die Gewerkschaften ver.di und NGG eine Bestandsaufnahme der Einkommenssituation im Ennepe-Ruhr-Kreis machen. Im Fokus: die Niedriglöhne. Im Ennepe-Ruhr-Kreis sind nach Angaben von ver.di und NGG mehr als 4800 Erwerbstätige trotz ihrer Arbeit auf staatliche Zuschüsse angewiesen. „Die so genannten ,Aufstocker' können von dem, was sie mit ihrer Arbeit verdienen, nicht leben. Schuld daran sind häufig Niedriglöhne von 5,50 Euro oder weniger”, sagt Regina Sparfeld-Möbus. Für die Geschäftsführerin des ver.di-Bezirks Südwestfalen ist es „ein unhaltbarer Zustand, wenn Menschen trotz Vollzeitarbeit auf Geld aus dem Hartz-IV-Topf angewiesen sind”.
„Wir wollen wissen, wie gut oder wie schlecht Chefs im Ennepe-Ruhr-Kreis bezahlen”, sagt Monika Brandt von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten. Die Geschäftsführerin der NGG-Region Südwestfalen kündigte ein bundesweites „Niedriglohn-Barometer” an. Für dessen Ausschlag nach unten seien auch im EN-Kreis gezahlte Dumpinglöhne entscheidend. „Gerade Frauen verdienen oft extrem wenig”, so Brandt. Frisörinnen, Kellnerinnen oder Verkäuferinnen in Bäckereien arbeiteten häufig im unteren Lohnspektrum.