Gladbeck. . S-Bahn-Linie 9, Regionalexpress 14, Regionalbahn 44 - diese drei Linien verkehren seit vielen Jahren am Bahnhof Gladbeck-West. Nun soll ab 2019 die RB 44 und damit die Direktverbindung nach Oberhausen entfallen. Dafür soll’s an anderer Stelle Verbesserungen geben, so der VRR.
Rosige Zukunftsversprechen gehören zum öffentlichen Personennahverkehr im Ruhrgebiet wie die tägliche Zugverspätung. Hier ist das nächste Verprechen: Ab 2019 soll ab Bahnhof Gladbeck-West Vieles besser werden. Das sagt jedenfalls der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR).
Der Stadtplanungsausschuss beschäftigte sich in seiner jüngsten Sitzung mit dem neuen Konzept, das ab dem Jahr 2019 gelten soll.
Wichtigste Neuerung für alle Pendler: Es gibt laut Planung ab 2019 keine Regionalbahn 44 mehr, die von Gladbeck-West aus eine direkte Verbindung zum Oberhausener Hauptbahnhof bietet.
Doch das sei nicht weiter schlimm, argumentiert der VRR. Denn die Neu-Konzeption halte Verbesserungen bereit, die den Wegfall der Direktverbindung nach Oberhausen weitestgehend kompensierten. So soll es künftig - also ab 2019 - eine S-9-Verbindung im 30-Minuten-Takt geben, die stündlich nicht nur nach Haltern führe, sondern auch nach Recklinghausen Hauptbahnhof. Auch der Regionalexpress RE 14 verkehre im 30-Minuten-Takt, so dass aller Voraussicht nach insgesamt gesehen ein 15-Minuten-Takt am Bahnhof West entstehe. Wer nach Oberhausen reisen wolle, fahre also ab 2019 mit der S 9 oder dem RE 14 bis Bottrop Hauptbahnhof und steige dort in die neu verkehrende Regionalbahn 33 um, die nach Oberhausen und Duisburg und weiter bis Mönchengladbach fahre.
Eng mit der RRX-Planung verzahnt
Diese neue Konzeption berücksichtige auch schon die geplante Einführung des RRX in Nordrhein-Westfalen, ergänzt der VRR. Der RRX mit einem dichten, nutzerfreundlichen Takt auf der Hauptroute Köln-Dortmund wird den Revierbürgern bekanntlich seit vielen Jahrzehnten versprochen; die rot-grüne Landesregierung hat das Thema jetzt nochmals konkret auf die Tagesordnung gesetzt.
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In der Ausschuss-Sitzung wurde die Neukonzeption im Detail diskutiert: „Der Wegfall der RB-44-Direktverbindung nach Oberhausen ist eine Kröte, die Gladbeck leider schlucken muss“, meinte Mario Herrmann (Grüne). Dafür gebe es ab 2019 die bessere RB-33-Verbindung ab Bottrop in Richtung Oberhausen und Duisburg. Christine Dohmann (FDP) wertete besonders die angepeilte S-9-Verbindung Richtung Recklinghausen als einen Gewinn. Wobei man allerdings anmerken sollte, dass auch diese Verbindung, die auf der Trasse der jetzigen Güterzugstrecke über Herten verläuft, schon seit Jahrzehnten gefordert wird.
Versprechen gehören eben im Revier zum täglichen ÖPNV-Geschäft - mal sehen, was im Jahr 2019 draus wird.