In der städtischen Jugendeinrichtung an der Nottkampstraße im Gelsenkirchener Stadtteil Schaffrath bauen die Kinder im Ferienprogramm Mobiles. Das neue Klangkunstwerk soll dauerhaft im Außenbereich hängen. Es wird sogar durch einen kleinen Photovoltaik-Motor unterstützt
Pling. Pling. Eine Glaskugel schlägt mal gegen eine Flasche, mal gegen eine leere Keksdose, während sie ihre Kreise zieht. Sie ist Teil eines Klang-Mobiles, das die Kinder im Ferienprogramm in der städtischen Jugendeinrichtung an der Nottkampstraße unter Anleitung von Künstler Jürgen Radojewski basteln.
„Mobiles sind unser Thema in den ersten zwei Wochen“, so Jürgen Radojewski, der Bruder des Leiters der Einrichtung, Klaus Radojewski, der bereits mehrfach mit den Kindern im Schaffrath arbeitete. Dabei war alles, von klein bis groß. Und mit jedem Tag steigerte man sich in Anspruch und Größe, bis in diesen Tagen ein Outdoor-Mobile gebastelt wird. „Das Mobile ist ein Teil der kinetischen Kunst. Ich fand es wichtig, das für die Kinder erlebbar zu machen.“
Kinetische Kunst für draußen
Und der Weg zum Klangkunstwerk, das nun dauerhaft im Außenbereich hängen soll und durch einen kleinen Photovoltaik-Motor unterstützt wird, war so leicht nicht. Zwar wusste man schnell, wie die obere Konstruktion aussehen sollte, was aber das Gegengewicht bilden sollte zur Glaskugel, das war anfangs noch unklar.
„Da kam Tarik heute morgen auf die Idee, Triangeln zu nehmen“, verrät der Künstler, von wem der kleine Geniestreich stammt. Der Protagonist bleibt davon unberührt und berichtet: „Das war’s: Da war alles schief und dann hatte ich die Idee, dass wir die Triangeln als Gegengewicht nehmen könnte.“
So spricht der Experte. Woher er so etwas weiß? „Na, ich komme in die dritte Klasse. Deswegen kenne ich mich aus.“ Als diese Lösung gefunden war, ging der Rest ganz leicht. Es mussten nur Gegenstände gefunden werden, die gut klingen, wenn sie angeschlagen werden, wenn das gläserne Pendel kreist. „Manchmal geht es dabei recht turbulent zu. Die Glaskugel wirft schon mal die Klangkörper um. Und deswegen haben wir einen Klangwächter“, so Radojewski.
Ein Geschenk für Opa
Den Job hat Adrian übernommen und ganz konzentriert geht er darin auf. Selbst, wenn er angesprochen wird, bleibt er bei dem Klang-Mobile, die Augen immer auf die Kugel gerichtet. „Das macht mir Spaß“, erläutert er, warum er sich freiwillig meldete. „Ich habe schon ein kleines Mobile selbst gemacht und beim großen geholfen. Jetzt habe ich den ganzen Tag beim Klang-Mobile mitgearbeitet.“
Das erste, kleine Standmobile, eine Art Windspiel an einem flexiblen Draht, der aus einem Holzfuß heraus ragt, hatte der Siebenjährige mit nach Hause nehmen dürfen. „Das steht bei Opa im Schlafzimmer.“ Jetzt muss Adrian aber wieder eine Flasche richten, die hingefallen ist.