Gladbeck.. Seit 1999 steht das Möbelparadies im Gladbecker Stadtteil Butendorf leer - mittlerweile zählt das klotzige Gebäude zu den größten Schrottimmobilien der Stadt. Anfang September gibt es den mittlerweile dritten Versuch, die riesige Ruine zu versteigern. Mit wohl geringer Aussicht auf Erfolg.
Auch das gehört zu Butendorf: Das ehemalige Möbelparadies Tacke, das auf der Liste der Gladbecker Schrottimmobilien seit Jahren einen Spitzenplatz innehat. 1999 wurde das 1962 erbaute „Paradies“ geschlossen, seitdem steht das achtgeschossige Gebäude ungenutzt in der Butendorfer Mitte.
Wie ein Wahrzeichen überragt der riesige, graue Klotz alle anderen Gebäude im Stadtteil, selbst der Turm der Heilig-Kreuz-Kirche wirkt dagegen eher zierlich, das schlanke Minarett der Moschee sogar verschwindend klein. Alle Versuche, den Klotz los zu werden, sind bislang gescheitert. Pläne von Investoren für eine neue Nutzung scheiterten anfangs unter anderem an zu hohen Grundstückspreisvorstellungen der Eigentümer.
Zweimal stand das „Paradies“ in den vergangenen zwei Jahren bereits auf der Versteigerungsliste des Amtsgerichts - aber es fand sich keiner, der die Bauruine, deren Grundstück (27 965 Quadratmeter) das einzig Wertvolle ist, für knapp eine Mio Euro ersteigern wollte. Erschwerend kommt hinzu, dass im Erdreich noch Altlasten lagern könnten von einer früherer Betriebstankstelle. Und auch die Abrisskosten von einer halben Million Euro müsste ein Investor übernehmen. Da bleibt nicht viel.
Jetzt gibt es den dritten Versuch: Am 3. September um 9 Uhr steht das Ex-Möbelhaus samt Grundstück erneut auf dem Terminplan für Zwangsversteigerungen des Gladbecker Amtsgerichts. Der Verkehrswert wird erneut mit 990 000 Euro angegeben. Betreiber der Versteigerung ist das Bankhaus Löbbecke. Das Sagen über das Gebäude hat der Insolvenzverwalter des einstigen Möbelhaus-Unternehmens.
Wenn der Knoten endlich platzer sollte, und sich ein Käufer findet, wäre das für Butendorf eine Chance, sich städtebaulich zu entwickeln. Die Anwohner würden ein kleines Nahversorgungszentrum begrüßen, die Stadt könnte sich die Ansiedlung von Dienstleistern und eine Wohnbebauung. vorstellen.